Fliegender Wechsel erwünscht

Es ist schon über zehn Jahre her, dass das Umweltbundesamt eine Studie zur Gütertransportverlagerung von der Straße auf die Schiene herausgegeben hat. Elementar dafür sei die Trassenkapazität der Schienenwege. Hier offenbart das deutsche Schienennetz noch immer gravierende Schwächen. Um den Intermodalverkehr zu stärken und zu unterstützen, investieren viele Logistikunternehmen in Netzwerk, Prozesse und neue Produkte. Unsicherheit hinsichtlich der Volumina stehen aber Faktorkostensteigerungen und dauernde Infrastrukturprobleme gegenüber. Auf mehr Nachfrage gut vorbereitet Wie engagiert sind die Trailerhersteller beim Thema Schiene/Straße? Bei Kögel etwa soll jedes zehnte Fahrzeug aktueller Produktion optional einen bahnverladbaren Rahmen besitzen. Das hat freilich seinen Grund: Der schwäbische Hersteller sieht sich als Vorreiter für den Kombinierten Verkehr und beschäftigte sich schon vor über 60 Jahren mit dem Einstieg in eine Bahnverlade-Technologie. Die Burtenbacher haben auch ihre Mega-Varianten entsprechend der Bestimmung angepasst - mit dem ,Euro-Trailer- Mega-Rail' und ,Flexi-Use'-Aufbau. Dabei lässt sich laut Hersteller mit einer Art Hubdach die lichte Innenhöhe von 3000 auf 2875 Millimeter vorn und auf 2775 Millimeter hinten verstellen. Die Einhaltung der vorgeschriebenen Höhenbegrenzung schafft auch Hersteller Fliegl mit seinem Hubdach Eco-Lift - es sorgt für eine lichte Innenhöhe von 2875 Millimetern. Eco-Lift lässt sich rein mechanisch um 380 Millimeter anheben und kommt gemäß Firmenphilosophie ohne Hydraulik und Öl aus. Er ist reparaturfreundlich und unterstreicht so den Nachhaltigkeitsgedanken des Unternehmens. Heben und Senken klappen bei jeder Temperatur. Leichtes Handling - gerade auch für kleinere Fahrer - verspricht ein tiefer gesetzter Hubdachhebel. Auch die Gardinensattel von Fliegl sind durch spezielle Rahmenkonstruktionen als bahnverladbare Versionen verfügbar und für die heute gängigen Taschenwagen T5 und T 3000 geeignet. Gute Idee: Beim Hochklappen des Heckunterfahrschutzes unter Vollgassteuerung sorgt eine eigene Druckluftversorgung der Achsanschlagpneumatik für Sicherheit. Schnelleres Be- und Entladen ist laut Schmitz Cargobull einer der Vorteile ihrer Fahrzeuge mit lattenlosem Power-Curtain-Aufbau, da die Ware direkt zugänglich ist, ohne dass Aufsatzlatten entnommen oder eingesetzt werden müssen. Um die Kunden für alle Varianten der Waggontechniken zu rüsten, hat der Hersteller außerdem die Kodifizierung für seine bahnverladbaren S.CS-Sattel-Curtainsider bereits parat. Die Fahrzeuge bieten 2700 Millimeter Innenhöhe, erfüllen aber dennoch die geforderte Kodifizierungshöhe P386 für die niedrigeren Kodifizierungsprofile der Waggontypen P a bis h. Damit ist auch das Befahren im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Italien und der Schweiz problemlos möglich. Coil-Transport im Intermodalverkehr Für Spezialtransporte des Logistikers Move Intermodal hat Kässbohrer eine leichte Wechselbrücke auf die Räder gestellt: Der K.SWAU CC ist ein neuer, volumenstarken Silocontainer auf multifunktionalem Containerchassis. Hinein passen drei Coil-Mulden mit Durchmessern von 900 bis 2000 mm. Korrosionsbeständigkeit wird bei Kässbohrer groß großgeschrieben: Das Fahrgestell ist daher KTL-beschichtet, an den Ladestellen teilmetallisiert sowie an den Krantaschen vollmetallisiert. Zur Sicherheit gibt es 6 x 2 Coil-Säulentaschen und HD-Zurrösen. Ein weiterer Sicherheitsvorteil der neuen Leicht-Coil-Wechselbrücke: Sie wird zum flexiblen Laden mit einer 7,2-Tonnen-Staplerachslast angeboten. Mehr zum Thema unter #Kombinierter Verkehr www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Die Bahnverladung von Trailer und Container begann in Deutschland 1956 mit dem System "Ulm", einem Entwicklungsauftrag der Deutschen Bundesbahn. Die EU erteilte 2001 den Forschungsauftrag SAIL für bahnverladbare Sattelauflieger an Kögel. Noch immer werden Taschenwagen (MTW) in unterschiedlichen Ausführungen verwendet.

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