Berlin. Die FDP wird in Dreiergespräche mit SPD und Grünen gehen. Dies gab Parteichef Christian Lindner am Mittwochvormittag in Berlin bekannt. „Grüne und FDP haben sich trotz aller Unterschiede in den gut zehn Tagen intensiv und diskret beraten. Mit Union und SPD hat es bilaterale Gespräche gegeben. Der nächste Schritt ist nun ein Gedankenaustausch von drei Parteien“, so Lindner. Gespräche zur Bildung einer sogenannten Jamaika-Koalition mit Union und Grünen blieben aber weiterhin eine Option. Mit der Union gebe es die größten inhaltlichen Überschneidungen. Allerdings werde in der Öffentlichkeit Regierungswille und Geschlossenheit der Unionsparteien diskutiert, so Lindner.
In der Union schwinden damit offenbar die Hoffnungen auf eine Jamaika-Koalition. Der CSU-Vorsitzende Markus Söder bezeichnete die Verkündung von Sondierungsgesprächen der FDP mit der SPD als „klare Vorentscheidung“ sowie „de facto eine Absage an Jamaika“.
„Soeben hat der Ampel-Zug den Bahnhof verlassen“ - mit diesen Worten kommentierte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) via Twitter die Entscheidung von Grünen und FDP, zunächst mit der SPD über ein mögliches Regierungsbündnis zu sprechen. Altmaier schrieb weiter: "CDU/CSU sind Beobachter. Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen und zeigen, dass wir die Lektion vom 26.9. verstanden haben." (dpa/mh)