Warschau. Seit August werden auf Autobahnen und Schnellstraßen in ganz Polen im Rahmen der so genannten „Aktion TIR“ verstärkt Lkw und ihrer Fahrer auf Verstöße kontrolliert. Schwerpunkt sind verbotene Überholmanöver und das Blockieren des Straßenverkehrs. Im Rahmen der Sonderaktion wurden bereits 600 Mandate ausgestellt – bei 3880 Kontrollen. An der Initiative waren schon über 3000 Polizisten beteiligt. Die Aktion soll bis auf weiteres andauern und wird täglich hauptsächlich zwischen 6-22 Uhr durchgeführt.
Viele Lkw-Fahrer fühlen sich durch diese Aktion zu Unrecht diskriminiert, sehen sich als Opfer einer „medialen Hetzjagd“ und tun sich zum „Protest 69“ zusammen. Sie wollen die rechten Spuren von Autobahnen und Schnellstraßen blockieren, indem sie elf km/h langsamer fahren als die zugelassene Höchstgeschwindigkeit – daher die Zahl 69 im Titel des Protestes.
Aufgerufen zu dem Protest wurde auf der Branchenseite 40ton.net. Besonders ärgert viele Fahrer das Anschwärzen für angeblich zu langwierige Überholmanöver. Das polnische Verkehrsministerium denkt derzeit sogar über ein generelles Überholverbot für Lkw auf Autobahnen nach. (mk)