Schwerin. Die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns hat im Vorjahr so viele Güter exportiert wie nie zuvor. Der Wert der Ausfuhren überstieg 2015 erstmals acht Milliarden Euro, wie Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) unter Hinweis auf jüngste Daten des Statistischen Amtes mitteilte. „Die Unternehmen in unserem Land haben hier wirklich Großes geleistet“, stellte der Regierungschef auf dem Wirtschaftsempfang des Unternehmerverbandes Mecklenburg-Schwerin am Mittwoch in Schwerin fest.
Die Ausfuhren lagen um etwa 840 Millionen Euro über denen im Jahr 2014. Der Zuwachs fiel mit knapp 12 Prozent doppelt so stark aus wie in der deutschen Wirtschaft insgesamt, die bei einem Plus von 6,4 Prozent 2015 mit einem Exportvolumen von insgesamt 1195,8 Milliarden Euro eine neue Bestmarke aufstellte.
In Mecklenburg-Vorpommern hat sich innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre der Umfang der Ausfuhren zwar verdoppelt. Doch bleibt der Anteil am deutschen Export weiterhin unter einem Prozent. Sellering kündigte vor den Wirtschaftsvertretern an, dass die Landesregierung die Exportbestrebungen der Firmen weiterhin unterstützen werde.
„Es ist wichtig, dass unsere Unternehmen auf den Märkten der Zukunft präsent sind. Diese Zukunftsmärkte werden in diesem Jahr Thema bei unserer Export-Tour sein“, sagte Sellering. So werde bei einer Veranstaltung Ende April die Mecklenburger Metallguss GmbH in Waren als einer der größten Produzenten von Schiffsschrauben ihre Erfahrungen im Auslandsgeschäft an interessierte Firmen weitergeben.
Die meisten Güter gehen in die Niederlanden
Wichtigstes Exportland für Firmen in Mecklenburg-Vorpommern waren 2015 die Niederlande, in die Waren im Wert von 741 Millionen Euro geliefert wurden. Das war fast eine Verdopplung gegenüber dem Jahr zuvor. Dahinter folgten Polen mit einem leichten Rückgang des Exportvolumes auf 649 Millionen, Saudi Arabien, das stark auf 413 Millionen Euro zulegte und Großbritannien mit 357 Millionen Euro. Nahezu gleichauf bei etwa 310 Millionen Euro lagen dann Dänemark, Schweden und Russland, das trotz Handelsrestriktionen ein Viertel mehr Waren aus Mecklenburg-Vorpommern bezog als 2014.
Ein weiter wachsender Getreideexport konnte rückläufige Ausfuhren bei Fleisch, Milch und Käse mehr als kompensieren. So steigerte die Ernährungsgüterwirtschaft des Landes ihre Ausfuhren insgesamt um 5,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Wichtige Exportgüter der Industrie waren Windkraft- und Stromverteilungsanlagen, Schiffe, Schnittholz und Holzprodukte, Metallwaren, Düngemittel sowie Autozubehör.
Die Einfuhren erhöhten sich gegenüber 2014 minimal auf einen Warenwert von 5,3 Milliarden Euro. Die größten Einzelposten waren dabei Mineralölerzeugnisse, Papier, chemische Halbwaren, Kunststoffe und Fisch. Die meisten Waren wurden aus Polen, Dänemark und den Niederlanden geliefert. (dpa)