Editorial: Europa gibt vor, wir machen
Vorletzte Woche kam eine gemeinsame Pressemeldung von Autobahn GmbH und Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM, ehemals BAG). Thema: Demnächst sollen 16 stationäre Gewichtskontroll-Plätze eingerichtet werden, weil zu schwere Lkw Verkehrsinfrastruktur und Verkehrssicherheit gefährden.
Ungeachtet dessen, dass sich BALM und Autobahn GmbH mit fremden Federn schmücken - denn mit dieser Maßnahme wird nur EU-Recht umgesetzt -, konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen, warum man sich jetzt aufs Gewicht fokussiert und andere Themen wie Kabotage-Verstöße oder im Lkw verbrachte Wochenruhezeiten sträflich vernachlässigt (s. dazu auch: www.verkehrsrundschau.de/balm-kommentar).
Gelesen wurde der Kommentar offensichtlich, denn es kamen einige Antworten, dass Gewichtskontrollen dringend nötig wären. Diese kamen vor allem von Betroffenen, die unter der Konkurrenz derer litten, die sich mit zu hohen Gewichten Vorteile verschaffen, etwa Holz- oder Schüttgut-Transporteure. Alles nachvollziehbar, faire Kontrollen sind nötig! Wer sich allerdings nicht zu Wort gemeldet hat, sind Transporteure, die unter Kabotage-Verstößen leiden oder unter Wettbewerbern, deren Fahrer unberechtigt…