Brüssel. Binnenwasserstraßen und Binnenhäfen werden bei der von der EU-Kommission geplanten Schaffung eines „Kernnetzwerkes" neuer Verkehrswege eine zentrale Rolle spielen. Darauf hat EU-Verkehrskommissar Siim Kallas bei einem Seminar der europäischen Interessenvertretung der Binnenschifffahrt, EBU, hingewiesen. Kallas bekräftigte dabei erneut das in dem Weißbuch Verkehr der EU-Kommission festgelegte Ziel, bis zum Jahr 2050 die Hälfte der Gütertransporte von der Straße auf andere Verkehrsträger wie Schiene und Binnenschifffahrt zu verlagern.
Es sei allgemein anerkannt, dass es auf den Binnenwasserstraßen große freie Kapazitäten gebe, sagte der Kommissar. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, müsse aber die finanzielle Unterstützung der Binnenschifffahrt ausgeweitet werden, forderte EBU-Präsident André Auderset. Vor allem gehe es darum, Engpässe zu beseitigen und fehlende Verbindungen zu verwirklichen. Bei der anstehenden Überprüfung der TEN-T-Förderpolitik müssten mindestens 20 Prozent der TEN-T-Mittel für die Binnenschifffahrt bereit gestellt werden, forderte Auderset. (tof)