Brüssel. Die EU-Kommission bereitet Maßnahmen vor, um die Paketzustellung in Europa vor allem bei grenzüberschreitenden Lieferungen zu verbessern. Dazu hat die EU-Behörde ein Grünbuch als ersten Schritt eines Gesetzgebungsverfahrens veröffentlicht und eine öffentliche Umfrage gestartet, um Meinungen zur Paketzustellung in der EU zu sammeln.
Drei Ziele sollen mit den neuen Maßnahmen mittelfristig erreicht werden: Verbesserung der Qualität der Zustelldienste für die Kunden; Senkung der Kosten für grenzüberschreitende Zustellungen; engere Zusammenarbeit der Zustelldienste untereinander sowie mit den Auftraggebern, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Nur neun Prozent nutzen Onlinebestellungen
Hintergrund für diese Maßnahmen ist der Wille, den Online-Handel mit Gütern zu fördern. Laut einer internen Studie der EU-Kommission von 2011 nutzen zurzeit „nur“ neun Prozent der EU-Verbraucher das Internet, um Waren zu kaufen oder zu verkaufen. Die Zahl soll durch den Abbau der derzeitigen Hindernisse gesteigert werden.
Dafür soll sich die Zustellung verbessern, denn sie wird sowohl von Verbraucher als auch Händlern stark kritisiert. 57 Prozent der Online-Einzelhändler und 47 Prozent der Verbraucher und KMU sind mit grenzüberschreitenden Lieferungen nicht zufrieden. Sie seien zu teuer und die Zustellung zu unsicher. „Die Grünbuch-Konsultation wird dazu beitragen, die richtigen Maßnahmen zur Verbesserung der Paketzustellung im Binnenmarkt zu bestimmen. Durch ein flexibles und gut funktionierendes EU-weites Zustellungssystem, das den Erwartungen der Verbraucher und dem speziellen Bedarf des elektronischen Handels gerecht wird, wird das enorme Potenzial des elektronischen Handels zur Förderung des Wachstums und die Schaffung von Arbeitsplätzen unmittelbar gestärkt“, lässt sich EU-Binnenmarkt-Kommissar Michel Barnier zu den geplanten Maßnahmen in einer Pressemitteilung zitieren. (kw)
Alex