New York. Die Deutsche Post startet nach einem rekordverdächtigen Paketgeschäft zu Weihnachten vorsichtig ins neue Jahr. Angesichts der unsicheren Konjunktur stehe fest, dass 2013 „wohl kein einfaches Jahr“ werde, sagte Finanzvorstand Larry Rosen anlässlich einer Investorenveranstaltung am Montag in New York. Eine konkrete Prognose will die Konzernführung wie üblich erst Anfang März abgeben. Bange sei dem Unternehmen allerdings nicht. Mit dem abgelaufenen Jahr zeigte sich Rosen „sehr zufrieden“. Zu Umsatz und Gewinn hielt er sich bedeckt, wiederholte allerdings das Ziel eines operativen Gewinns (EBIT) von 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro für 2012.
Im Paketgeschäft konnte die Deutsche Post zum Jahreswechsel neue Rekorde vermelden. „Wir haben kurz vor Weihnachten erstmals die Marke von sieben Millionen bearbeiteten Sendungen pro Tag überschritten“, sagte Rosen. Auch insgesamt habe die Post 2012 so viele Pakete ausgeliefert wie nie zuvor. Rosen erwartet, dass diese Entwicklung mindestens bis zum Ende des Jahrzehnts anhält. „Der Wachstumstrend im E-Commerce ist ungebrochen.“ Der Versandhandel im Internet dürfte in den kommenden Jahren von derzeit sieben Prozent auf ein Fünftel des Gesamtkonsums wachsen. Dadurch werde auch der Paketmarkt bis 2020 jedes Jahr um fünf bis sieben Prozent zulegen, schätzt der Post-Manager.
Unterdessen will die Post Wachstumschancen in den Schwellenländern weiter nutzen. Schon heute ist der Dax-Konzern in den asiatischen Wachstumsmärkten stark vertreten. Während die Konkurrenten UPS und FedEx ihre Gewinnpläne im vergangenen Jahr zusammenstreichen mussten, schraubte die Post die Erwartungen sogar noch herauf.
Für seine mittelfristigen Ziele sieht Rosen den Konzern im Plan. So sollen die DHL-Sparten ihren operativen Gewinn bis zum Jahr 2015 auf 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro steigern. Das ist mehr als der Konzern heute einschließlich des Briefgeschäfts auf dem Heimatmarkt verdient. Die Briefsparte, zu dem auch das deutsche Paketgeschäft zählt, soll ihren operativen Gewinn bei mindestens einer Milliarde Euro stabilisieren. Damit soll das Konzern-EBIT auf 3,35 bis 3,55 Milliarden Euro klettern. (dpa/bw)