Brüssel. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hat heute die Maßnahmen bekannt gegeben, mit der die EU-Kommission in Zukunft auf Krisen wie die isländische Asche-Wolke reagieren will und mehr Einfluss bei der Verwaltung des europäischen Flugraums erhalten soll. So möchte die EU-Behörde die Schaffung eines einheitlichen Luftraums in Europa beschleunigen. Schon Ende des Jahres, früher als geplant, möchte die EU-Kommission den Großteil der Gesetzestexte ausgearbeitet haben, die die Mitgliedsstaaten im vergangenen Dezember im so genannten Single European Sky II Paket in Auftrag gegebenen hatten. In den Vorschlägen enthalten sein soll auch die Einrichtung einer Art EU-Aufsichtsbehörde für den gesamten europäischen Flugraum, deren Anweisungen so stark wie möglich bindend für die Entscheidungen der nationalen Flugbehörden sein sollen. Als neuen Vorschlag präsentierte Kallas die Absicht, Pläne für eine europäische Co-Modalität, wie er es nannte, zwischen verschiedenen Verkehrsträgern aufzubauen. Ein solches System soll sicherstellen, dass beim Ausfall eines Verkehrsträgers – wie bei der Asche-Wolke der Flugverkehr – die Transportleistungen von anderen Verkehrsträgern weitestgehend übernommen werden können. Verschiedene EU-Parlamentarier hatten während der Vulkan-Krise bemängelt, dass das europäische Schienenverkehrsnetz nicht gut genug ausgebaut sei, um in großem Stil als Ersatz für den Flugverkehr dienen zu können. Für beide Vorhaben will sich die EU-Kommission die Genehmigung von den EU-Verkehrsministern einholen, die am 4. Mai das nächste Mal in Brüssel tagen werden. Außerdem kündigte Kallas an, eine Plattform mit allen am Flugverkehr beteiligten Verbänden, Einrichtungen und Interessensvertretern zu gründen. Dort sollen Strategien für eine langfristige Verbesserung des Krisenmanagements im europäischen Luftraum entwickelt werden. (kw)
EU-Kommission will Single Sky beschleunigen
EU-Verkehrskommissar Siim Kallas gibt Maßnahmenpaket bekannt / Einrichtung einer EU-Aufsichtsbehörde für gesamten europäischen Flugraum geplant