Brüssel. Der Europäische Rat für Verkehrssicherheit (ETSC) hat den designierten Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker aufgerufen, der Verkehrssicherheit einen angemessenen Platz in der Arbeit der neuen Kommission einzuräumen. In einem Brief an Juncker, der am Dienstag in Brüssel veröffentlicht wurde, kritisiert der Exekutivdirektor des ETSC, Antonio Avenoso, dass die Verkehrssicherheit in der Aufgabenbeschreibung von Verkehrskommissar Sefcovic nur am Rande und bei der Industriekommissarin Bienkowska gar nicht erwähnt werde.
Bienkowska müsste sich als Industrie- und Binnenmarktkommissarin um die Fahrzeugsicherheit kümmern. Verkehrsunfälle seien immer noch die wichtigste nicht-natürliche Todesursache, heißt es in dem Schreiben. Es müsse mehr unternommen werden, um zu verhindern, „dass jede Woche 500 Menschen auf unseren Straßen sterben“.
Die Kommission habe in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit gespielt. Sicherheitsstandards wie ABS hätten dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Sie seien aber seit 2009 nicht mehr an die technische Entwicklung angepasst worden. Leben rettende Technologie müsse jedoch allen und nicht nur wenigen zugute kommen. Die angekündigten Ziele zur Reduzierung schwerer Unfälle auf den europäischen Straßen dürften nicht aufgeschoben werden. (tw)