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EU-Abgeordnete kritisieren „sanften“ Donauausbau

10.01.2014 10:00 Uhr
EU-Abgeordnete kritisieren „sanften“ Donauausbau
Der Duisburger Hafenchef Erich Staake sprach sich für die bessere Vernetzung der Verkehrsträger aus
© Foto: EU Parlament

Der Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals ohne geplante Staustufe im Abschnitt zwischen Vilshofen und Straubing würde Binnenschifffahrt beeinträchtigen.

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Brüssel. Verkehrspolitiker des Europaparlaments haben den „sanften“ Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals ohne geplante Staustufe im Abschnitt zwischen Vilshofen und Straubing deutlich kritisiert. Dadurch würde der gesamte Verkehr auf dieser zentralen und zukunftsträchtigen Wasserstraße quer durch Europa beeinträchtigt. Einige Abgeordnete verlangten von der neuen Bundesregierung, sich für eine verkehrsfreundlichere Lösung beim Ausbau einzusetzen.

Das Potenzial der Donau für den Gütertransport sei da und müsse unbedingt genutzt werden. Wie bei anderen Verkehrsträgern auch sei die Infrastruktur dabei das A und O. Wenn der Abschnitt Vilshofen-Straubing tatsächlich ohne Staustufe ausgebaut werde, wie die bayerische Landesregierung das im vergangenen Jahr beschlossen habe, würden neue Möglichkeiten für das europäische Verkehrswesen behindert.

Zuschüsse aus Naiades II-Programm

Die EU will den Ausbau der Donau unter anderem mit dem neuen Naiades II Programm vorantreiben, mit dem die gesamte Binnenschifffahrt gefördert werden soll. Im Zuge eines Austauschs über Naiades II zwischen Vertretern der Binnenschifffahrt und den Verkehrspolitikern im EU-Parlament verwies Erich Staake vom Hafen Duisburg darauf, dass die Binnenschifffahrt nicht losgelöst von anderen Verkehrsträgern zu betrachten sei. Die Binnenschifffahrt sei ein Baustein in der gesamten Logistikkette. In multimodalen Konzepten liege die Zukunft. Als Beispiele nannte er die vom Hafen Duisburg betriebene Eisenbahn, mit der Container in einem Umkreis von 50 Kilometern zu ihren Bestimmungsorten gebracht werden. Die Bahn alleine werfe keinen Gewinn ab. Aber der Service sei attraktiv für die Kunden, und der Straßenverkehr werde entlastet.

Vernetzung des Binnenschiffs mit anderen Verkehrsträgern

„Wenn wir es schaffen könnten, Wechselbrücken stapelbar zu machen, wäre das eine ganz große Geschichte ", verwies Staake auf eine weitere Möglichkeit, die Binnenschifffahrt mit dem Straßengüterverkehr weiter zu vernetzen. Diese Idee der Vernetzung fand die Zustimmung der Abgeordneten. Ebenso sehen sie es für notwendig an, dass bei der Binnenschifffahrt grenz- und sektorübergreifend diskutiert und gezielt in Projekte investiert wird, die einen möglich großen Nutzen für das gesamte Transportwesen bringen.

Die Vertreter der Binnenschifffahrtsbranche begrüßten diese politischen Äußerungen zu Naiades II. Kathrin Obst, Direktorin des Europäischen Verbands der Binnenhäfen EFIP, mahnte allerdings an, dass die Vorhaben aus dem Programm tatsächlich umgesetzt werden müssten. Sonst drohe Naiades II „ein zahnloser Tiger“ zu bleiben. (kw)

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