Die Zeit drängt: Mercedes-Benz Trucks will 2024 den eActros Long Haul, seines Zeichens die erste vollelektrische und fernverkehrstaugliche Sattelzugmaschine des Herstellers, in die Serienproduktion schicken. Zuvor gibt es wieder eine Kundenerprobung, für die jetzt die ersten Partner feststehen: Rhenus Logistics und Amazon werden im kommenden Jahr eine Vorserienversion des E-Lkw erhalten und im Alltag testen.
Wie ein Sprecher von Daimler Truck auf Anfrage bestätigen konnte, werden die beiden Prototypen bereits mit dem neuen Hochleistungs-Ladesystem MCS ausgestattet sein. Um die Technologie im Einsatz testen zu können, werden bei Rhenus und Amazon bestehende Ladesäulen auf den Standard umgerüstet. Mit MCS sollen Elektro-Lkw künftig mit bis zu 1000 Kilowatt Leistung laden können.
Neue Batterie ermöglicht den Einsatz im Fernverkehr
Damit der Akku unter den enormen Ladeströmen nicht zu leiden hat, setzt Mercedes-Benz beim eActros Long Haul auf eine neue Batterientechnologie: Dort kommen sogenannte LFP-Zellen zum Einsatz, welche generell als etwas robuster gelten wie etwa NMC-Akkus. Binnen 30 Minuten, so die Angabe von Mercedes-Benz, soll die Batterie des E-Lkw von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden, entsprechende Stromversorgung natürlich vorausgesetzt.
Amazon und Rhenus werden den eActros Long Haul in ihren Fuhrpark integrieren und alltägliche Einsätze damit fahren. Spezielle Messinstrumente an Bord übertragen diverse Daten, die der Weiterentwicklung des Fahrzeuges dienen, an Mercedes-Benz. Die Projektpartner planen den Informationen zufolge den eActros Long Haul auch als Teil der Initiative "Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr", kurz HoLa, ein. Im Rahmen des Feldversuches werden entlang der A2 zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen mehrere Ladesäulen installiert, die mittelfristig den MCS-Standard unterstützen sollen. (ff)