Editorial: Ist das wirklich noch meine Welt?
Von 18. bis 20. Oktober war ich auf dem Deutschen LogistikKongress (DLK) in Berlin. Ich will jetzt nicht darüber schreiben, dass es weniger Besucher und weniger Aussteller gab als früher. Auch nicht darüber, ob das neue Konzept der "Supply Chain CX" des DLK der richtige Weg sein wird. Ich mache mir viel mehr Gedanken darüber, was ich in Berlin gehört habe - von KI und Digitalisierung.
Besonders in Erinnerung ist mir ein Zitat von OpenAI-CEO Sam Altman geblieben, welches ein Referent zur "Erheiterung" seines Publikums zeigte: "KI wird höchstwahrscheinlich zum Ende der Welt führen, aber in der Zwischenzeit wird es großartige Unternehmen geben." Mit Verlaub, wie blöd ist das denn? Sind wir wirklich so bescheuert und treiben voran, was uns den Untergang bringen wird? Okay, ein Blick in die Nachrichten zeigt: Ja, sind wir!
Wir pushen Shein mit seinem KI-optimierten Geschäfts-Modell, ressorcenverschwendend und menschenfeindlich, während Hallhuber Insolvenz anmeldet. Klar dürfen wir nicht stehen bleiben und müssen uns entwickeln. Aber zu welchem Preis? Und während die Schenkers, Dachsers und Kühnes dieser Welt zu noch großartigeren Unternehmen werden, beginnt an der Basis das Sterben. Ich bin sehr gespannt, wie viele Transportunternehmen die CO2-Maut das Leben kosten wird…