Duisburg. Trotz eines Rekordumsatzes für 2008 blickt die Duisport-Gruppe sorgenvoll ins Jahr 2009. „Wir hatten lange, lange Zeit Rückenwind, aber jetzt bläst der Gegenwind“, sagte Erich Staake, Vorstandvorsitzender der Duisburger Hafen AG, heute auf der Bilanzpressekonferenz in Duisburg. Im ersten Quartal 2009 verzeichnete der größte deutsche Binnenhafen bereits einen Rückgang im Güterumschlag um 15 bis 20 Prozent. „Wir erwarten für das zweite Halbjahr 2009 extreme Herausforderungen“, betonte Staake. Besonders hart trifft die Duisport-Gruppe die Krise in der Automobil- sowie in der Stahlindustrie. Für 2009 rechnet Staake mit einem Umschlageinbruch bei Stahlgütern um 50 Prozent. „Aber auch für den Containerumschlag sehe ich zweistellige Rückgänge“, so der Duisport-Chef. In der internationalen Containerschifffahrt spiele sich derzeit „ein Schlachtfest“ ab. Da in den kommenden Monaten die Überkapazität bei den Containerverkehren auf den Weltmeeren noch zunehmen werde, erwartet Staake zunächst keine Besserung. „Da haben wir den Tiefpunkt noch nicht erreicht“, zeigte er sich überzeugt. „2008 war ein exzellentes Jahr“, blickte Staake in bessere Zeiten zurück. Die Duisport-Gruppe kam auf einen konsolidierten Umsatz von 128,4 Millionen Euro und konnte damit das Rekordergebnis vom Vorjahr nochmals um neun Prozent übertreffen. Das Ergebnis vor Ertragssteuern erhöhte sich auf 8,8 Millionen Euro, nach 7,4 Millionen Euro für2007. Im Gesamtumschlag verfehlte die Duisburger Hafengruppe mit 54,5 Millionen Tonnen knapp das Vorjahresniveau (55,1 Millionen Tonnen). Der erlösrelevante Schiffs- und Bahnumschlag in den Häfen der Duisport-Gruppe lag 2008 bei 28,3 Millionen Tonnen (2007: 28,6 Millionen Tonnen). Dabei lag der Schiffsumschlag mit 15,4 Millionen Tonnen drei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Bahnumschlag konnte dagegen erneut zulegen: Das Güteraufkommen erreichte hier 12,9 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Plus von drei Prozent. Wichtigste Gütergruppe im Schiffs- und Bahnumschlag war 2008 erneut der Container. Der Gesamtumschlag lag erstmals bei über einer Millionen Standardcontainer (TEU), was einem Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Duisport-Gruppe sei damit stärker als die Wettbewerber in den anderen See- und Binnenhäfen gewachsen, betonte Staake. Das Umschlagvolumen betrug 9,6 Millionen Tonnen – ein Plus von elf Prozent – bei mehr als zwei Millionen Containerhandlings. Während der Binnenschiff- und Shortsea-Umschlag leicht rückläufig war, konnte im vergangenen Jahr der TEU-Umschlag per Bahn um 22 Prozent gesteigert werden. Um den sinkenden Umsätzen in 2009 entgegenzuwirken hat die Duisport-Gruppe den Vertrieb verstärkt. „Wir müssen Futter ranholen“, sagte Staake. Der Duisport-Chef plant sich selbst künftig verstärkt im Vertrieb einbringen: „Ich will 50 Prozent meiner Zeit den Obervertriebler spielen.“ In schlechten Zeiten müsse das Management mit engagiertem Einsatz Flagge zeigen. „Wir werden alles dafür tun, dass wir unser hochqualifiziertes Personal halten können“, versprach Staake. Da stehe er bei seinen Mitarbeitern im Wort. (sb)
Duisport spürt Gegenwind
Trotz eines Rekordumsatzes im Vorjahr rechnet die Duisport-Gruppe mit deutlichen Umschlageinbußen für 2009