-- Anzeige --

Dobrindt prüft Pflicht zum Einbau von Lkw-Notbremssystemen

20.09.2016 11:44 Uhr
Dobrindt prüft Pflicht zum Einbau von Lkw-Notbremssystemen
Bisher ist der Notbremsassistent nur in Lkw vorgeschrieben, die seit November 2015 zugelassen worden sind.
© Foto: Daimler

Zudem lässt der Bundesverkehrsminister bei der BASt untersuchen, inwiefern eine Vorschrift sinnvoll ist, dass man die Technik nicht dauerhaft abschalten darf.

-- Anzeige --

Berlin. Das Bundesverkehrsministerium hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) beauftragt, Notbremssysteme für Lkw im Rahmen eines Forschungsprojekts vertieft zu untersuchen. Dies gab Verkehrs-Staatssekretärin Dorothee Bär (CSU) vergangene Woche bekannt. Die Regierungskoordinatorin für Güterverkehr und Logistik reagierte damit auf eine Frage des Bundestagsabgeordneten Gustav Herzog. Der SPD-Parlamentarier hatte wissen wollen, ob der Bundesregierung die Zahl der Auffahrunfälle von Lkw mit Notbremssystemen bekannt sind. Diese würden statistisch nicht erfasst, antwortete Bär. Doch sei sie überzeugt, dass aufgrund des 2015 begonnenen verpflichtenden Einsatzes von Notbremssystemen die Zahl und Schwere von Auffahrunfällen mit schweren Nutzfahrzeugen deutlich verringert werde.

Von der Expertise der BASt wird es abhängen, ob nicht nur neu zugelassene Lkw, sondern auch Lkw, die bereits vor November 2015 auf den Straßen unterwegs sind, nachträglich mit Notbremssystemen ausgerüstet werden. Dafür hat sich bereits die Grünen-Bundestagsfraktion ausgesprochen. Sobald die Ergebnisse auf dem Tisch liegen, will sich die Bundesregierung nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) „auf internationaler Ebene dafür einsetzen, die technischen Vorschriften entsprechend anzupassen, um Notbremsassistenzsysteme noch sicherer und effektiver zu machen“. Untersucht werden soll zudem die Sinnhaftigkeit des Abschaltens des Systems durch den Fahrer.

Nach einer Reihe schwerer Auffahrunfälle unter anderem in Niedersachsen und Bayern hatten sich Landesverkehrsminister zu Beginn des Jahres dafür ausgesprochen, gesetzlich festzulegen, dass das Notbremssystem und der Spurverlassenswarner im Lkw nicht dauerhaft deaktivierbar sein dürfen. „Lkw-Fahrer schalten diese Systeme regelmäßig ab, weil sie ihnen in die Quere kommen, wenn sie so dicht auffahren, wie sie gerne möchten", sagte damals Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) appelliert bereits seit Jahren mit Nachdruck an die Nutzfahrzeughersteller, dafür Sorge zu tragen, dass sich im Sinne der Verkehrssicherheit die abschaltbar geregelten Fahrerassistenzsysteme automatisiert, nach definierten Zeitintervallen wieder anschalten. (jök/ag)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Personalie

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


Christian Rumpf

20.09.2016 - 19:20 Uhr

"Nach einer Reihe schwerer Auffahrunfälle unter anderem in Niedersachsen und Bayern hatten sich Landesverkehrsminister zu Beginn des Jahres dafür ausgesprochen, gesetzlich festzulegen, dass das Notbremssystem und der Spurverlassenswarner im Lkw nicht dauerhaft deaktivierbar sein dürfen."Das ändert leider nichts daran, dass die gesetzlichen Systeme immer noch nicht in der Lage sind Unfälle zu verhindern. Dabei gibt es diese Systeme schon seid über 10 Jahren. Mercedes Benz war mit dem ABA 1 schon in der Lage ein Fahrzeug voll beladen und bei 90km/h bis auf 0 ab zu bremsen bevor es in ein Hindernis "einschlägt"... Warum macht man diese Systeme nicht zur gesetzlichen Vorgabe anstelle von der derzeitigen gesetzlichen Situation? Es bringt mir als Fahrer nichts, wenn ich meinen Notbremsassistenten zwar nicht mehr deaktivieren kann, aber immer noch damit leben muss, bei einem Unfall als Krüppel weiterleben zu dürfen, da der Gesetzgeber lediglich eine Aufprallminderung vorschreibt anstelle einer Aufprallverhinderung...


Martin

30.03.2017 - 22:04 Uhr

Mir ist nicht klar warum so ein System nicht für alle Fahrzeuge Verpflichtend sein solle. Natürlich ohne die Möglichkeit es deaktivieren zu können. Wir würden doch auch kein Auto ohne Airbag kaufen oder ihn Abschalten.


Andreas Ott

17.05.2017 - 12:09 Uhr

Jeden Montag Morgen die gleichen Verkehrsnachrichten: Auffahrunfälle mit übermüdeten LKW-Fahrern bringen kilometerlange Staus. Lösungen:Unfallvermeidung.Das An/Abschalten des Notbremssystems muss im Fahrtenschreiber protokolliert werden. Ein eingeschaltetes System soll obligatorisch sein. Bei Unfällen mit abgeschaltetem System ist dem Fahrer die Fahrerlaubnis zu entziehen. Hier ist der Gesetzgeber gefordert - Fraktionsübergreifend. LKW-Kontrollen der Fahrzeuge(Verkehrssicherheit)/Fahrtenschreiber speziell am Montag Morgen oder verlängertes Sonntagsfahrverbot für LKW helfen vorübergehend. Wir sollten aber in aller Interesse nach rascher Einführung der dafür notwendigen Gesetze und Nutzung der vorhandenen Technik streben. Selbst der ADAC empfiehlt die Systeme mittlerweile.


Christian

10.06.2017 - 12:27 Uhr

HeuteMorgen wachte ich mit der Meldung auf, dass ein Sattelschlepper in ein Stauende gefahren ist, dies bewog mich nach der aktuellen Gesetzgebung für Notbremssysteme in LKWs zu suchen...Ich bin über die behäbige Art, wie Politiker und Verantwortliche mit dem Thema umgehen entsetzt. Technisch sofort umsetzbar und europaweit einzuführen wäre, wenn nicht auch ökonomischer Druck eine Rolle spielen würde, kein Problem, Norm- Gurken und Co haben es auch geschafft! Warum so zögerlich wenn Menschenleben es zu schützen gilt?Technik sollte da eingesetzt werden, wo Menschen überfordert sind. Ich gehe doch einmal davon aus, dass Ruhezeiten und Zeitdruck auf Europas Straßen geregelt- und eingehalten sind. Ich als Konsument bin gerne bereit für die Straßenware etwas mehr zu zahlen, wenn dafür sichergestellt ist, dass mir als Stauletzter kein LKW ins Heck rast und meinen Lieben das Leben nimmt!


tobias

03.07.2017 - 02:46 Uhr

@ Martin weil ein notbremsassistent ein aktives system ist das dich quasi als fahrer bevormundet und wer fährt schon gerne ein auto das einem hintergeht Ich persönlich finde das so ein system unnötig ist und sogarie warscheinlichkeit eines auffahrunfslls erhöhen kann weil die auch abunzu unforherseehbare vollbremsungen einleiten können ohne das du was dagegen machen kanst und ich steige in kein autto mit e call oder notbremsassistenten ein Und der irglaube das ein notbremsassistent alle Unfälle verhindern kann ist bedenklich nämlich auch solch ein system kann nur bei bestimmten labor szinarien einem aufprall verhindern wir verlassen uns zusehr auf unsere Technik selber hirn einschalten ist die beste pevention und last mich selber entscheiden welche systeme ich in meinem auto haben möchte und ich lass mich auch nicht dazu zwingen notfalls fahr ich nur noch oldtimer.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.