Brunsbüttel. Die geplante fünfte Schleusenkammer für den Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel soll nach dem Willen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bereits in sechs Jahren zur Verfügung stehen. „2020 wird das erste Schiff durchgehen“, sagte Dobrindt am Freitag nach einem Besuch der Schleusenanlagen in Brunsbüttel. Medienberichte über eine Kostenexplosion bei dem ursprünglich auf 375 Millionen Euro veranschlagten Projekt wollte er nicht kommentieren. Der Bund werde die Finanzierung aber sicherstellen. Dies gelte auch für mögliche Kostensteigerungen. Für die Exportnation Deutschland sei der Nord-Ostsee-Kanal sehr wichtig. Zuvor hatten Branchenverbände ausreichend qualifiziertes Personal verlangt, um bereit gestellte Infrastrukturmittel zu verbauen.
„Der Bund wird die Finanzierung für die fünfte Schleusenkammer sicherstellen“, sagte der Minister anlässlich der Unterzeichnung der Planungsvereinbarung für den Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK).Begleitet wurde der CSU-Politiker von seinen Staatssekretären Enak Ferlemann (CDU) und Dorothee Bär (CSU). Voraussichtlich wird sich der Ausbau der 20 Kilometer langen, noch nicht ausgebauten Oststrecke des Kanals noch länger hinziehen. Die komplette Strecke könnte „im besten Fall“ in zehn Jahren fertig sein, hatte ein Ressortsprecher mitgeteilt. Im Koalitionsvertrag wird dem NOK immerhin eine „zentrale Rolle“ bescheinigt. Der 400 Mitglieder starke Unternehmerverband Unterelbe-Westküste hatte kritisiert, die Sanierung, die bereits in diesem Jahr abgeschlossen sein sollte, werde weiter verschleppt. Ein gut funktionierender NOK sei auch für Hamburg, Deutschlands größten Hafen, ein Wettbewerbsfaktor, betonte der parteilose Wirtschaftssenator der Hansestadt, Frank Horch. (dpa/jök)