Die neue Datenhoheit
Die Automobilhersteller richten zentrale IT-Plattformen für ihre Lieferprozesse ein. Damit steigt auch ihr Einfluss auf die Inbound-Logistik, sprich die Versorgung von Fertigungs- und Montagestandorten. Was das für Transport- und Logistikdienstleister heißt.
Derzeit sorgt in der Automobilindustrie vor allem ein Thema für Schlagzeilen: der Umstieg auf den Elektroantrieb. Dabei findet hinter den Kulissen zeitgleich ein Umbau statt, der mindestens genauso interessant ist, nämlich die komplette Digitalisierung der Inbound-Logistik.
So arbeiten alle großen OEMs (Original Equipment Manufacturers, die Hersteller) mit Hochdruck daran, die Versorgung ihrer Werke mithilfe von zentralen IT-Plattformen besser zu organisieren. Dabei orientiert man sich in Stuttgart, München und Wolfsburg am Vorbild Amazon. Das Ziel ist, die Produktionsversorgung genauso durchgängig digital zu steuern, wie das der Versandgigant in seinem Geschäft tut. In der Automobilindustrie entfaltet die Digitalisierung der Supply Chain allerdings auch eine Nebenwirkung, die vor allem die Dienstleister zu spüren bekommen dürften: Die OEMs stärken ihre Steuerungshoheit in der Logistik.
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