Wien. Anfang September 2015 ist Deutschlands Post mit DHL Paket Austria nach der Scheidung von der Österreichischen Post selbst in den österreichischen Paketmarkt eingetreten. „Unser Geschäft in Österreich entwickelt sich äußerst positiv”, zieht Günter Birnstingl, Geschäftsführer von DHL Paket Austria, nach dem ersten Jahr eine zufriedende Bilanz. Man könne mit Stolz festhalten, dass sich alle Ziele für diesen Zeitraum mehr als erfüllt hätten.
Mit mehr als 1000 Fahrern bedient DHL Paket eigenen Angaben zufolge jede Postleitzahl in ganz Österreich. Das gelte auch für die Abendzustellung und für die Samstagszustellung, „die wir in Österreich erfolgreich etabliert und vorangetrieben haben“, sagte der Manager. In diesem Monat startet der KEP-Dienstleister in seinem ersten österreichischen Logistikcenter mit vollautomatischem Innenleben den Probebetrieb.
Nach eigenen Angaben will DHL Paket die Nummer zwei in Österreich werden und in ganz Österreich mit 2000 Paketshops Flagge zeigen. Kritischer wird das Österreich-Engagement vom österreichischen Consulting-Unternehmen Kreutzer Fischer & Partner eingeschätzt: „Zwar hat DHL gewisse Vorteile beim Sourcing am deutschen Markt, allerdings auch nach wie vor enorme Probleme bei der Zustellung in Österreich und beim Kundenservice, wie wir in einer von uns durchgeführten Erhebung im Juli dieses Jahres feststellen konnten”, betont Andreas Kreutzer, Geschäftsführer von Kreutzer Fischer & Partner. Wenn DHL diese Defizite nicht in den Griff bekomme, werde man die selbst gesteckten Ziele wohl nicht erreichen, führte er an. (mf)