Bonn. Die Deutsche Post DHL zieht ihre Prognose für 2020 in der Corona-Krise zurück. Durch die Pandemie sei die weltwirtschaftliche Entwicklung nicht absehbar, teilte der Dax-Konzern am Dienstagabend in Bonn mit. Der Konzern will eine neue Prognose bekanntgeben, wenn „eine Stabilisierung der Entwicklungen in den wichtigsten Volkswirtschaften absehbar ist“.
Der vorläufige Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) für das erste Quartal betrug rund 590 Millionen Euro, hieß es weiter. Im März habe die Pandemie mit 150 Millionen Euro aufs Ergebnis gedrückt. Im Februar lag die Belastung bei rund 50 Millionen Euro. Am 12. Mai will der Konzern ausführliche Zahlen veröffentlichen. Alle fünf Divisionen von Deutsche Post DHL erzielten nach Konzernangaben im ersten Quartal 2020 trotz Covid-19 ein positives Ergebnis
Die Hauptversammlung, geplant für den 13. Mai, verschiebt der Konzern auf ein unbekanntes Datum. Der Dividendenvorschlag bleibt bei 1,25 Euro pro Aktie. Die Zahlung werde sich aber durch die spätere Hauptversammlung verschieben, hieß es.
Staatshilfe ist aktuell kein Thema
Die Deutsche Post DHL sieht trotz der Corona-Krise keinen Bedarf für staatliche Finanzhilfen. „Wir sind in einer sehr stabilen Situation“, sagte Post-Chef Frank Appel am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Der Konzern sei sehr widerstandsfähig und insbesondere bei der Bilanz sehr gut aufgestellt. Daher gebe es im Unternehmen keinerlei Diskussionen über mögliche staatliche Unterstützung.
Während die Post im Express- und Frachtgeschäft, in der Lieferkettenlogistik und bei Werbepost zuletzt spürbare Rückgänge verbuchte, sei das Paketgeschäft auf ein Niveau gewachsen, wie man es normalerweise nur in der Vorweihnachtszeit sehe, sagte Appel. Daher will die Post jetzt Mitarbeiter aus anderen Bereichen verstärkt im Paketgeschäft einsetzen. Auch Neueinstellungen sind demnach geplant. (dpa/ag)