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Deutsche Bahn: Keine Verhandlungen zum Verkauf von DB Schenker

31.03.2022 16:05 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Aktuell führt der DB-Konzern keine Gespräche zum Verkauf der Tochter DB Schenker
© Foto: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

Die Deutsche Bahn (DB) hat am Donnerstag ihre Bilanz für 2021 vorgelegt. DB Schenker erzielt demnach einen Rekordgewinn. DB Cargo hingegen befindet sich weiter in roten Zahlen, konnte aber den Verlust verringern.

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Berlin. Der Deutsche Bahn hat am Donnerstag ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 vorgelegt. Der Konzernumsatz stieg demnach gegenüber dem Vorjahr um 18,4 Prozent auf 47,3 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr will die DB operativ wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Bilanz des Jahres 2021 weist pandemiebedingt noch einen operativen Verlust (EBIT bereinigt) in Höhe von 1,6 Milliarden Euro aus. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich das Minus aber spürbar (2020: minus 2,9 Milliarden Euro).

DB Schenker spielt für den Konzern eine "Schlüsselrolle"

Dass die DB für 2021 bessere Zahlen vorlegen konnte, dazu hat vor allem die Tochter DB Schenker beigetragen. Nach Aussage von DB-Finanzvorstand Levin Holle hat DB Schenker „eine Schlüsselrolle“ eingenommen bei der Ergebnisverbesserung im Konzern. So konnte die Sparte ihr bereinigtes Ebit von 711 Millionen (Mio.) Euro auf 1.248 Mio. Euro um 75,5 Prozent verbessern. DB Schenker hat damit 2021 zu 40 Prozent zu der Ergebnisverbesserung im DB-Konzern beigetragen. Der bereinigte Außenumsatz kletterte bei DB Schenker um 32,8 Prozent auf 23,4 Milliarden Euro. „Natürlich geht ein Teil der enormen Ergebnis-Steigerung auf die besonderen Umstände in der Luft- und Seefracht zurück, sagte Holle. Die Kapazitäten sowohl in der Luft- wie in der Seefracht seien 2021 knapp gewesen, weshalb die Frachtraten stark gestiegen seien und DB Schenker davon profitieren konnte.

Immer wieder kommt die Forderung nicht zuletzt aus der Politik, dass DB Schenker verkauft werden solle, um so die Verschuldung im DB-Konzern zu senken. Doch Holle antwortete auf entsprechende Fragen: „Derzeit führen wir keine Verkaufsverhandlungen.“ Er wollte aber generell einen Verkauf auch nicht ausschließen: „Was die Zukunft bringt, werden wir sehen“, so der Finanzvorstand.

DB Cargo schreibt immer noch tiefrote Zahlen

Auch DB Cargo konnte sein Ergebnis 2021 verbessern, schreibt aber immer noch tiefrote Zahlen. Das bereinigte Ebit betrug im letzten Jahr minus 481 Mio. Euro. 2020, im Corona-Jahr, fiel der Verlust mit 728 Mio. Euro noch deutlich höher aus. Der bereinigte Außenumsatz stieg um 8,8 Prozent auf 4195 Mio. Euro. Auch ist es DB Cargo gelungen, die Verkehrsleistung zu steigern, und zwar um 7,9 Prozent auf 84.850 Milliarden Tonnenkilometer. Damit liegt die Sparte aber immer noch leicht unter dem Wert vor der Corona-Krise (2019: 85.005 Milliarden Tonnenkilometer).

DB-Vorstandschef Richard Lutz zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung bei DB Cargo. Das Unternehmen sei auf dem richtigen Weg und viele Kunden würden auf DB Cargo zukommen, um Güter per Bahn transportieren zu lassen. Er erwähnte Verhandlungen mit der Deutschen Post, die offenbar ein größeres Interesse zeigt, mehr Waren auf der Schiene zu transportieren.

Bahn-Chef Lutz hält am Einzelwagenverkehr fest

Als Sorgenkind bezeichnete Lutz den Einzelwagenverkehr. Der sei immer noch defizitär. Aber auch dort erwartet sich Lutz eine Besserung. „Aber wir brauchen den Einzelwagenverkehr und er wird eine Renaissance erleben“, so der Bahn-Chef. Er erhofft sich große Fortschritte von einer zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung. Doch dauere es noch etwas, bis diese Vorteile wirken. „In der Zwischenzeit brauchen wir noch die Unterstützung“, sagte Lutz, und setzt dabei auf Rückendeckung – womöglich auch finanzieller Art – durch den Staat.

Gegenüber der VerkehrsRundschau wollte sich ein Sprecher der DB nicht näher dazu äußern, bis wann DB Cargo wieder in die Gewinnzone zurückkehrt. Angesichts der derzeitig unsicheren Lage sei eine Prognose schwierig. Aber das Ziel sei schon, dass DB Cargo in vier, fünf Jahren schwarze Zahlen schreibe. (cd)

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