Kiel. Der Transportminister von Dänemark, Henrik Dam Kristensen, und sein schleswig-holsteinischer Kollege Reinhard Meyer haben anlässlich der fünften Sitzung der Deutsch-Dänischen Verkehrskommission am Montag in Tondern (Dänemark) zu mehr Sachlichkeit in der Diskussion um Lang-LKW aufgerufen. Bei ihrem ersten Zusammentreffen stimmten beide Ressortchefs darin überein, dass sich die öffentliche Debatte über die so genannten Giga-Liner und die die jeweiligen Feldversuche in Dänemark und Deutschland von den Tatsachen teilweise erheblich entfernt habe.
„Über die Fakten herrscht zwischen unseren beiden Ländern Einigkeit“, sagte Landesverkehrsminister Meyer. In beiden Ländern liefen Feldversuche auf ausgewählten Straßen, aber das zulässige Gesamtgewicht sei mit 60 Tonnen in Dänemark höher als in Deutschland, wo die Höchstgrenze bei 40 Tonnen bzw. 44 Tonnen im kombinierten Verkehr liege, teilte das Kieler Verkehrsministerium mit. Diese LKW, die die Voraussetzungen der deutschen Verordnung nicht erfüllen, dürften nicht auf Schleswig-Holsteins Straßen fahren.
Dam Kristensen hoffte bei der fünften Sitzung der Deutsch-Dänischen Verkehrskommission auf eine größere Beteiligung dänischer Transportunternehmen an den Feldversuchen. Diese müssten dann die technischen Vorgaben in Deutschland erfüllen. Derzeit fahren nach Auskunft von Meyer in Schleswig-Holstein lediglich vier Lkw zweier Speditionen. Dänische Lang-Lkw sind derzeit in Schleswig-Holstein noch nicht unterwegs. Einige dänische Transportunternehmen erwägen laut Brancheninformationen derzeit zwar die Teilnahme am Feldversuch. Wegen der unterschiedlichen fahrzeugtechnischen Anforderungen haben sie sich dazu aber offenbar noch nicht entschlossen. (dpa/bw)
Franz Wulfdeit