Laichingen. Wenn es auf der Straße nicht rund läuft, liegt es meistens am Reifen: Defekte Pneus sind bei Nutzfahrzeugen erstmals seit drei Jahren die Pannenursache Nr. 1. Darauf weißt heute der ADAC Truck Service in der Bilanz für das erste Halbjahr 2011 hin.
Reifenschäden legten demnach bei 31,2 Prozent der LKW-Pannen den Truck lahm. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Anteil noch bei 27,4 Prozent und damit hinter der fehlerhaften Elektronik (30,2 Prozent) zurück. Mittlerweile mussten die Pannenhelfer nur in 28,6 Prozent der Einsätze aufgrund defekter Elektrik anrücken. Das Sorgenkind Nummer drei bleibt der Motor, der für gut jeden fünften Notruf verantwortlich ist.
Der Griff zu alten Reifen wird nun teuer
„Der Preisdruck vieler Unternehmen hat in der Krise dazu geführt, dass besonders bei Reifen auf vorhandene Bestände von stehenden Fahrzeugen zurückgegriffen wurde", kommentierte Werner Renz, Geschäftsführer des ADAC Truck Service die Entwicklung. „Kurzfristige Einsparungen am Material waren zwar häufig unumgänglich, führten aber mittelfristig zu einer höheren Pannenwahrscheinlichkeit". Der deutsche Marktführer in der NFZ-Pannenhilfe rechnet damit, dass sich der Trend der vermehrten Reifenschäden auch im zweiten Halbjahr 2011 fortsetzen wird.
Das Gros ihrer Pannenarbeit leisten die Fahrzeugexperten an Nutzfahrzeuge über 7,5 Tonnen. Knapp 80 Prozent der Einsätze fallen in dieses Segment. Generell bricht zwischen 16:00 nachmittags und 8:00 Uhr morgens die heiße Zeit für die schnelle Eingreiftruppe auf der Autobahn an. Denn fast 57 Prozent der Anrufe gehen in diesem Zeitraum in der Zentrale in Laichingen ein. (rs)