Der Kampf gegen die Pfunde

Weniger Verbrauch und mehr Nutzlast gewünscht? Dann können Leichtbautrailer einen Gedanken wert sein. Fliegl setzt dazu auf Stahlchassis in Kombination mit hochfesten Materialien. "So können Fahrzeuggewichte erzielt werden, die teilweise unter denen von Aluminiumfahrgestellen liegen", heißt es aus Triptis. Beim Leichtbau streicht der Trailerbauer nicht Teile, sondern arbeitet an der Konstruktion von Komponenten und Baugruppen. So kommt die Lasertechnik zum Einsatz, um Material auszusparen, das nicht stabilitätsrelevant ist. Der Fokus liegt auf der Optimierung des Rahmens. Am Aufbau selbst sieht Fliegl kein besonders großes Einsparpotenzial, ein flacherer Aufbau könne aber einen kleinen Beitrag leisten, wenn der Unternehmer mit weniger Ladevolumen auskommt. Gespart wird bei der Variante an Planenmaterial sowie am Front- und Heckportal. Zudem beobachten die Trailerbauer den Trend zum Zweiachsauflieger. Dafür bietet das Unternehmen den Twin-Gardinensattel. Dessen Nutzlast reiche durch eine Spezialachse für die meisten Transporte. "Für Volumentransporte mit geringem Nutzlastbedarf kommen für unsere Kunden immer öfter sogar Einachs-Auflieger infrage", erklärt Tina Böttcher von Fliegl. Auch Kässbohrer setzt bei seinen Fahrzeugen auf Stahlchassis. Für seine Light-Trailer verwendet das Unternehmen nach eigenen Angaben "den Schwedenstahl Domex S700 MC". Damit und mit speziellen Zubehörteilen sinke das Leergewicht um 1200 Kilo. Nur an einigen Teilen des Aufbaus und beim Zubehör wird Aluminium verwendet. Alu senkt Gewicht und Belastbarkeit Gewicht sparen lässt sich laut Nuray TomaÇoglu von Kässbohrer bei Portalen, Wänden und Felgen. Alufelgen beispielsweise würden bei sechs Rädern etwa 100 Kilo ausmachen. An der Stirnwand könne durch die Verwendung von Aluminium im Vergleich zu Stahl das Gewicht um 60 bis 70 Kilo verringert werden. Allerdings sei die Belastbarkeit dann geringer. Auch Kässbohrer beobachtet den Trend zum Zweiachser und bietet seinen Leichtbautrailer daher auch in einer entsprechenden Version an. Patrick Wanner von Kögel macht indes andere Beobachtungen: "Im Vergleich zum Vorjahr verspüren wir bei Kögel im deutschen Markt eine auf niedrigem Niveau nur leicht gestiegene Nachfrage nach Zweiachs-Aufliegern." Die Kunden würden zwar vermehrt Zweiachser anfragen, sich dann aber wegen der größeren Flexibilität im Einsatz doch für den Dreiachser entscheiden. Fünf Tonnen sind die magische Grenze Bei seinen Leichtfahrzeugen setzt Kögel auf einen Material-Mix aus Feinkornstahl, Aluminium, Kunststoff und Holz. "Dies hat neben der Herausforderung einer maximalen Festigkeit ebenfalls kosten- und fertigungstechnische Gründe", so Wanner. Die Basis für die Leichtfahrzeuge ist ein geschweißtes und topologieoptimiertes Chassis. Durchgesteckte Querträger sollen die Nutzlast gleichmäßig auf der Ladefläche verteilen. Die Vorderwand inklusive der vorderen Volumeneckrungen, die Eckrungen hinten sowie die Rückwandportaltür sind in der Basisausstattung beim Lightplus aus Aluminium gefertigt. Optional ist die Portaltür aus duroplastischen Sandwichpaneelen bestellbar. Schmitz Cargobull arbeitet derzeit daran, seine Curtainsider in der X-Light-Version auf ein Leergewicht von unter fünf Tonnen zu drücken. Voraussetzung sei ein intelligenter Materialmix, heißt es aus Altenberge. Um Materialien und Bauteile mit unterschiedlichen Eigenschaften zu kombinieren, sei Cargobull mit seinem modularen, gebolzten Chassis-Konzept gerüstet. Schwarzmüller hatte dieses Frühjahr seinen neuen Ultralight-Sattelauflieger vorgestellt. Das Fahrzeug startet bei einem Leergewicht von 4850 Kilo und ist in den Varianten General Cargo, Coil, Paper und Mega verfügbar. Durch den Leichtbau könne der Dieselverbrauch um zwei bis drei Prozent auf 100 Kilometer reduziert werden. In Verbindung mit dem Nutzlastgewinn sinken die jährlichen Transportkosten um bis zu sieben Prozent. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Trailer www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieterauswahl Fliegl www.fliegl.comKässbohrer www.kaessbohrer.comKögel www.koegel.comSchmitz Cargobull www.cargobull.comSchwarzmüller www.schwarzmueller.com

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