Brüssel. Unter dem Motto „Fairer Transport in Europa“ haben am Mittwoch, 27. März, knapp 2000 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern gegen Sozialdumping im europäischen Transportsektor in Brüssel demonstriert. Die Teilnehmer forderten die EU-Politik dazu auf, mehr gegen die Ausbeutung von Arbeitnehmern in den unterschiedlichen Transportsektoren zu tun und für einheitlichere Regeln zu sorgen. Aufgerufen zu dem Protest hatte der europäische Dachverband der Gewerkschaften aus dem Transportwesen, die Europäische Transportarbeiter-Föderation ETF.
Slogans wie „Stop Sozialdumping!“, „Gemeinsam sind wir stärker“ oder „Wir wollen Qualitätsberufe für unsere Jugend“ waren auf Plakaten zu lesen, mit denen die Demonstranten durch das Europaviertel in Brüssel zogen. Die Arbeitnehmer des Transportsektors aus verschiedenen europäischen Ländern dürften durch Sozialdumping nicht gegeneinander ausgespielt werden, forderten mehrere Redner. Besonders der Kampf gegen Briefkastenfirmen müsse verstärkt werden.
Europaweite Aktionswoche der Gewerkschaften
Die Demonstration war Teil einer europaweiten Aktionswoche, mit der ETF auf die sozialen Missstände im europäischen Verkehrssektor hinweisen will. In diesem Rahmen hatten schon am Dienstag mehrere hundert Gewerkschaftsmitglieder aus dem Transportwesen vor dem Europaparlament in Straßburg demonstriert. Dort sollte am Mittwoch über den Teil des neuen Mobilitätspakets abgestimmt werden, in dem es unter anderem um neue Regeln für Mindestlohn, Kabotage sowie Lenk- und Ruhezeiten im Straßenverkehrssektor geht. Die Abstimmung war am Mittwochvormittag verschoben worden, weil es zu viele Änderungsanträge gegeben habe.
Bei der Demonstration in Brüssel war die Polizei im Vorfeld von 5000 Teilnehmern ausgegangen. Die offizielle Zahl wurde am Mittwoch mit 1700 angegeben. Die ETF selbst spricht von „tausenden“ Teilnehmern. Der Protest verlief bis zum Schluss friedlich. (kw)