Paris. Die seit gut einem Jahr zu beobachtenden Spannungen zwischen den Bahnfracht-Unternehmen Euro Cargo Rail, eine Tochter der Deutschen Bahn, und Fret SNCF auf französischer Seite haben sich erneut verschärft. Nach einem Bericht der Pariser Zeitung „Les Echos“ führt die DB-Tochter nunmehr gegen den Konkurrenten Klage vor der französischen Wettbewerbsbehörde. Der Vorwurf lautet auf massive und wiederholte Wettbewerbsbehinderung für alle Bahnunternehmen, die ebenfalls ins Frankreichgeschäft einsteigen wollen oder dort schon versuchen, sich zu behaupten. So arbeite Fret SNC mit Dumpingtarifen, weit unter Einstandspreis. Dadurch würde die Entwicklung eines Alternativangebots zur Staatsbahn beeinträchtigt, lautet der Vorwurf. Ferner hält ECR dem Kontrahenten Ungleichbehandlung bei der Fahrzeitenvergabe vor. Diese fällt normalerweise in den Aufgabenbereich des Infrastrukturträgers Réseau Ferré de France (RFF). In der täglichen Praxis hat RFF mangels hinreichendem Personal die Aufgabe jedoch an den Bahnbetreiber SNCF selbst abgegeben und damit nach Ansicht der privaten Konkurrenten den Bock zum Gärtner gemacht. (jb)
DB-Tochter ECR klagt gegen Fret SNCF
Vorwurf der Wettbewerbsbehinderung: Die Deutsche Bahn kritisiert Dumpingangebote der französischen SNCF