Frankfurt/Main. DB Schenker begrenzt bis auf Weiteres die täglichen Stückgutsendungen. Das bestätigte eine Sprecherin des Speditions- und Logistikunternehmens gegenüber der VerkehrsRundschau. Grund seien die derzeit „völlig überlasteten Kapazitäten“.
„Unser Anspruch ist es, unsere Kunden optimal zu bedienen – das geht aber nur bis zu einem bestimmten Volumen“, sagt Markus Pütz, CCO bei DB Schenker für das Cluster DE/CH. „Durch die extrem hohe Nachfrage, vor allem im Bereich nationaler Systemmengen, müssen wir zum Schutz des Netzwerks und unserer bestehenden Kundschaft selektiv vorgehen.“
DB Schenker: Zum Schutz der Kunden und der Qualität
DB Schenker zufolge verfahre das Unternehmen hier nach dem Grundsatz: Die Pflege der Bestandskunden sowie systemkonformes Produzieren haben Vorrang. Zur Sicherstellung hocheffizienter Systemverkehre gehört auch die Möglichkeit für reibungslose Zustellungen. Durch das Zwischenlagern unzustellbarer Ware kann es immer wieder zu Verzögerungen im weiteren Stückgut-Prozess kommen. „Das wollen wir zum Schutz unserer Kunden und zur Aufrechterhaltung unserer Qualität verstärkt verhindern.“ Ein offener Dialog findet dabei selbstverständlich statt. „Wir gehen aktiv auf unsere Kunden zu, um mit ihnen das Vorhaben partnerschaftlich und transparent zu besprechen“, so Markus Pütz.
Sendungs-Tsunami im Stückgutmarkt
DB Schenker ist kein Einzelfall. Schon im April hatten vielerorts Stückgutspeditionen und – kooperationen ob des massiven Sendungs-Ansturms Alarm geschlagen, auch weil vielerorts die extremen Sendungsmengen an Endkunden (B2C) die Lagerkapazitäten in den Umschlagshallen blockieren, wie es seinerzeit hieß. Der DSLV Bundesverband Spedition & Logistik hatte sogar einen „Sendungs-Tsunami“ vermeldet.
Katastrophale Situation im Ladungsmarkt
Hinzu kommt laut Jochen Eschborn, Vorstand des europäischen Ladungsverbundes Elvis, aktuell ein massiver Laderaummangel in Deutschland. Eschborn wörtlich gegenüber der VerkehrsRundschau: „Die Situation im deutschen Ladungsmarkt ist derzeit katastrophal.“ Hintergrund seien die massiven Ladungsmengen, andererseits aber die knappen Frachtraumkapazitäten, auch weil viele Frachtführer coronabedingt Lkw-Kapazitäten stillgelegt hatten. (eh)
Rudolf Schmidhuber