Grevenmacher. Der Logistikdienstleister Logwin hat mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Im ersten Quartal 2020 ist der Umsatz des Unternehmens um 4,5 Prozent auf 270,8 Millionen Euro (2019: 283,5 Millionen Euro) gesunken. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Weiter heißt es, der Konzern habe in den ersten drei Monaten 2020 ein niedrigeres operatives Ergebnis (EBITA) in Höhe von 9,4 Millionen Euro erreicht (Vorjahr: 12,1 Millionen Euro).
Die beiden Geschäftsfelder des Unternehmens im Detail
Das Geschäftsfeld Air + Ocean erzielte laut Unternehmen einen Umsatz von 180,5 Millionen Euro und lag damit vor allem aufgrund leicht rückläufiger Volumina in der Seefracht und der Luftfracht um 6,6 Millionen Euro unter Vorjahr. Das Geschäftsfeld Solutions lag aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Netzwerkaktivitäten für den Bereich Retail und aufgrund der Beendigung verschiedener Kundengeschäfte mit einem Umsatz von 90,4 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 96,4 Millionen Euro.
Air + Ocean lag aufgrund von Mengenrückgängen in Seefracht und Luftfracht sowie rückläufiger Margen unter dem Vorjahresniveau. Die Auswirkungen der Corona Pandemie hatten im Verlauf des ersten Quartals 2020 zunächst erhebliche negative Auswirkungen auf die asiatischen Aktivitäten des Konzerns, so das Unternehmen. Die einsetzende wirtschaftliche Erholung in Asien wurde zum Ende des Berichtsquartals von den gravierenden negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie vor allem in der Seefracht auch in Europa und dem Rest der Welt überlagert. Sonderaktivitäten und die Nachfrage vor allem europäischer Kunden in der Luftfracht hatten gegenläufig einen positiven Effekt auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses im Geschäftsfeld Air + Ocean. Das Geschäftsfeld Solutions war im ersten Quartal 2020 an verschiedenen Standorten ebenfalls bereits von den europaweiten öffentlichen Maßnahmen zur Corona-Pandemiebekämpfung betroffen. Aufgrund eines Sondereffektes im Zusammenhang mit der Veräußerung eines Standortes in Deutschland lag das operative Ergebnis dennoch über Vorjahr.
Risiken und Prognoseveränderungsbericht
Im Vergleich zu den Angaben im Jahresfinanzbericht 2019 hat sich die Risikolage für den Konzern aufgrund der weltweiten Auswirkungen der Corona Pandemie auf die wirtschaftliche Aktivität wesentlich verändert. Eine negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werde als wahrscheinlich eingeschätzt. Nationale wie internationale Transportaktivitäten und die Kontraktlogistik seien in vielfältiger Weise von den getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie betroffen. Hinzu kämen aus der allgemein eingetrübten wirtschaftlichen Entwicklung gestiegene Beschaffungs- und Absatzrisiken sowie eine erhöhte finanzwirtschaftliche Risikoeinschätzung. Im Rahmen seines konsequenten Risikomanagements identifiziert Logwin laut eigener Aussage auftretende Risiken frühzeitig und verfolgt konsequent ihre Minimierung.
Im Vergleich zu den Angaben im Jahresfinanzbericht 2019 passt Logwin aufgrund der weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie die Prognose für das Ergebnis 2020 an. Aufgrund der nunmehr weltweit zu berücksichtigenden Risiken, insbesondere auch aufgrund der Dauer und nur schrittweisen Rückführung öffentlicher Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, erwartet der Konzern aktuell ein gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufiges operatives Ergebnis. Von der Neueinschätzung der EBITA-Entwicklung betroffen sind sowohl das Geschäftsfeld Air + Ocean wie auch das Geschäftsfeld Solutions. Bislang war der Logwin Konzern im Geschäftsfeld Solutions von einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses und im Geschäftsfeld Air + Ocean von einem Rückgang des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Dem folgend werde sich auch das Periodenergebnis deutlich rückläufig zeigen. Die Prognoseunsicherheit habe sich gegenüber den bisherigen Aussagen zur Entwicklung des Konzerns deutlich erhöht. (ja)