Köln. Die aktuelle Corona-Krise wirkt sich auf die verschiedenen Verkehrsträger unterschiedlich stark aus. Während sowohl die Unternehmen in der Binnenschifffahrt als auch im Schienengüterverkehr pessimistisch in die Zukunft blicken, machen sich die Betriebe im Kombinierten Verkehr weniger Sorgen. Das geht aus dem neuesten Wochenbericht des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) hervor, dessen Ergebnisse sich auf die Woche bis zum 14. Mai 2020 beziehen.
Binnenschifffahrt
In der Binnenschifffahrt ist die Auftragslage laut den befragten Unternehmen weiterhin rückläufig und in weiten Teilen sehr angespannt. Hauptverantwortlich dafür seien die Absatzeinbrüche in der Automobil-, Stahl- und Chemieindustrie. Nach wie vor recht stabil ist nach Angaben der Betriebe die Transportnachfrage für Baustoffe und Heizöl.
Sorgen bereiten den Binnenschiffsunternehmen die niedrigen Frachtpreise. Neben einem hohen intramodalen Wettbewerb empfinden sie außerdem starken intermodaler Wettbewerbsdruck durch den Schienengüterverkehr – hier vor allem im Bereich der Massengutbeförderung.
Kurier-, Express- und Paketdienste
Der KEP-Bereich verzeichnet gemäß den Umfrage-Ergebnissen nach wie vor hohe Paketsendungs-Volumina bei Privatkunden, allerdings haben die Unternehmen im Vergleich zur Vorwoche eine leicht rückläufige Tendenz erfahren. Einen geringen Anstieg gab es bei den KEP-Sendungen im Geschäftskunden-Bereich. Den Wettbewerbs- und damit verbundenen Preisdruck empfinden die Anbieter als unverändert hoch.
Schienengüterverkehr
Die Nachfragerückgänge der Eisenbahn-Verkehrsunternehmen stellen die deutschen Betriebe im Schienengüterverkehr weiterhin vor große Herausforderungen. So sei die wirtschaftliche Lage vieler Eisenbahn-Verkehrsunternehmen weiterhin angespannt.
Kombinierter Verkehr
Von Ausnahmen abgesehen sind die KV-Terminals in Deutschland weiterhin uneingeschränkt in Betrieb, wodurch der Großteil der KV-Unternehmen sein Leistungsangebot ohne größere Beschränkungen aufrechterhalten kann.
Luftverkehr
Die Unternehmen im Luftfrachtverkehr gaben im Rahmen der BAG-Umfrage an, dass die reinen Frachtflüge nicht das üblicherweise als Belly-Fracht bei Passagierflügen beförderte Aufkommen ausgleichen konnten. (sn)