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Corona-Gipfel: Verbände warnen vor zweitem Lockdown

28.10.2020 13:14 Uhr
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Viele Betriebe, die aktuell bereits angeschlagen sind, würden ein erneutes Stilllegen des öffentlichen Lebens wohl nicht überstehen
© Foto: istockadobe.com / anyaberkut

Weil die Zahl der Corona-Infizierten steigt und steigt, verkündigen Bund und Länder am heutigen Mittwoch voraussichtlich weitere Einschränkungen. Die Wirtschaft befürchtet erhebliche Folgen.

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Berlin. Der Bund will mit drastischen Kontaktbeschränkungen noch vor Weihnachten die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen. Unter anderem sollen bundesweit Gastronomiebetriebe wie Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen geschlossen werden - ausgenommen Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause. Auch soll der gemeinsame Aufenthalt in der Öffentlichkeit deutschlandweit nur noch Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes gestattet sein. Das geht aus einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Video-Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch hervor.

HDE: „Maß und Mitte“ erforderlich

Vor der Konferenz haben mehrere Verbände vor den Folgen erneuter Einschränkungen gewarnt. „Wir alle müssen Corona gemeinsam und entschlossen bekämpfen. Aber die Politik sollte bei ihren heutigen Beschlüssen Maß und Mitte wahren. Überreaktionen würden die gesellschaftliche Akzeptanz für die Regeln gefährden“, teilte etwa der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Mittwoch mit.

Die derzeit vorgeschlagenen Maßnahmen würden auch den Einzelhandel treffen. „Die Geschäfte dürfen zwar geöffnet bleiben, die Kunden werden jedoch aufgefordert, nicht mehr in die Innenstädte zu kommen“, teilte Genth weiter mit. „Wenn die Geschäfte als einzige geöffnet sind, alle anderen Branchen rundherum schließen müssen und die Menschen in einer faktischen Ausgangssperre zuhause bleiben, dann sind die Händler in einer sehr schwierigen Lage.“ Die Politik müsse „intelligente und wohldosierte Instrumente finden, um die Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen“.

BGA: Angedachte Schließungen „völlig unangemessen“

Auch der Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA) hat die angedachten Schließungen der Gastronomie wegen steigender Corona-Infektionszahlen als „völlig unangemessen“ kritisiert. Für viele mittelständischen Betriebe könne das in der jetzigen Lage den Todesstoß bedeuten, sagte BGA-Präsident Anton Börner am Mittwoch. (dpa/sn)

 

 

 

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