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München. Seit Freitag, 23. Oktober, gilt in Bayern laut der geänderten bayerischen Verordnung eine neue Testpflicht für Berufspendler aus ausländischen Risikogebieten. Dort heißt es: Wer „regelmäßig mindestens einmal wöchentlich nach Bayern einreist, um sich dort aus beruflichen oder geschäftlichen Gründen, zu Ausbildungszwecken oder zum Schul- oder Hochschulbesuch aufzuhalten", muss den Behörden vor Ort nun unaufgefordert binnen sieben Tagen und anschließend regelmäßig einmal pro Woche einen negativen Corona-Test vorlegen.
Während Lkw-Fahrer bei der ersten Krise im Frühjahr noch von der Testpflicht ausgenommen waren, ist das aktuell laut dem Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) nicht der Fall. Dem LBT zufolge müssen sich alle Lkw-Fahrer im regelmäßigen Verkehr mit Risikogebieten vor der Einreise nach Bayern testen lassen. Betroffen sind demnach sowohl deutsche Fahrer, die Waren ins Ausland liefern und danach zurückkehren, als auch ausländische Fahrer, die nach Bayern fahren.
Beispielsweise Tschechien, das europaweit zu den Ländern mit den höchsten Infektionsraten je 100.000 Einwohner zählt, gilt laut Robert Koch-Institut ebenso als Risikogebiet wie die direkt an Bayern grenzenden österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg - mit Ausnahme unter anderem des Kleinwalsertals. Insbesondere osteuropäische Fahrer, die regelmäßig an den Wochenenden nach Hause fahren, würden sich momentan vor unüberwindliche Probleme gestellt sehen.
Mangelhafte Informationspolitik
Für die bayerischen Spediteure und Transportunternehmen bedeutet das aktuell Chaos, wie das geschäftsführende Präsidiumsmitglied des LBT, Sebastian Lechner, am Montagabend kritisierte: „Es weiß derzeit überhaupt niemand Bescheid: Wo kann man testen? In welcher Zeit bekommt man überhaupt ein Testergebnis? Und wer bezahlt die Tests? Und warum sind jetzt ausgerechnet unsere Fahrer, die zu den am wenigsten infektionsgefährdeten Berufsgruppen gehören, einem solchen Bürokratie-Monster ausgeliefert?“
Um die verwirrende Situation möglichst schnell in den Griff zu bekommen, hat der LBT zusammen mit dem Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) gleich mehrere Brandbriefe an die beteiligten bayerischen Ministerien, also Gesundheits-, Innen- und Verkehrsministerium, geschrieben sowie an die bayerische Staatskanzlei.
Kein bundesweites Problem
Übrigens: Die Corona-Testpflicht für Berufspendler aus ausländischen Corona-Hot-Spots gilt derzeit nur in Bayern. Spediteure und Transportunternehmen in anderen Bundesländer haben dieses Problem nach aktuellem Stand nicht.
(sn)