Der Autozulieferer Continental eröffnet am Mittwoch, 13. Dezember, in Hannover seine neue Unternehmenszentrale. In dem Neubau, der mit mehr als zwei Jahren Verzug fertiggestellt wurde, finden künftig 2400 Mitarbeiter der Verwaltung ihren Arbeitsplatz. Seit 2018 wurde an dem Gebäudekomplex gebaut, mehr als 100 Millionen Euro hat Conti investiert.
Ursprünglich sollte der Neubau bereits im Oktober 2021 zur 150-Jahr-Feier des Konzerns eröffnet werden. Doch der 2017 angekündigte Bau verzögerte sich mehrmals. Schon das Genehmigungsverfahren dauerte länger als geplant, der erste Spatenstich erfolgte im Juli 2018 mit drei Monaten Verspätung. Ab 2020 bremste dann die Corona-Pandemie die Arbeiten, danach sorgte Materialmangel für weiteren Verzug. Erst im Oktober 2023 könnten die Bauarbeiten abgeschlossen werden, mehr als zwei Jahre später als geplant. Im November zogen dann die ersten Mitarbeiter ein.
Auch die Baukosten seien durch den Verzug gestiegen, räumte das Unternehmen ein. Genaue Angaben machte Continental auf Nachfrage nicht. Das Unternehmen spricht nur von einem Betrag „im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“, der insgesamt investiert wurde, also mehr als 100 Millionen Euro.
Reifensparte wechselt in den Neubau
Die Bauverzögerung nutzte Continental, um das Nutzungskonzept zu überarbeiten, und lässt jetzt deutlich mehr Mitarbeiter in den Neubau einziehen, als ursprünglich geplant war. Aufgrund der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und dem Trend zum Homeoffice habe man die Belegung der Räume noch einmal komplett überarbeitet, sagte eine Sprecherin.
Da anders als beim Baustart angenommen jeden Tag nur noch ein Teil der Belegschaft ins Büro kommt, sollen die 1200 Arbeitsplätze nun für doppelt so viele Mitarbeiter reichen. Statt der ursprünglich geplanten 1250 Beschäftigten finden jetzt 2400 Mitarbeiter hier ihren Arbeitsplatz. Zusätzlich zu der Konzernzentrale wechseln auch die Reifensparte und die in Hannover ansässige Verwaltung der Tochter Contitech in den Neubau.
Der Gebäudekomplex besteht aus insgesamt sechs Gebäuden mit zusammen 46.000 Quadratmetern Nutzfläche, die durch eine freischwebende Glasbrücke über die viel befahrene Hans-Böckler-Allee miteinander verbunden sind. Die Fassade besteht aus 14.500 Quadratmetern Glasfläche, auf den Dächern liegen Solarzellen, die pro Jahr 300.000 Kilowattstunden Strom liefern sollen. Was aus der bisherigen Konzernzentrale in Hannover wird, ließ das Unternehmen noch offen. Das werde derzeit geprüft, sagte eine Sprecherin.