München. Der Spezialist im Hinterlandverkehr, Contargo will automatisierte Terminals im Hinterland bauen. „Das erste dieser Terminals soll 2023 ans Netz gehen“, kündigte Jürgen Albersmann, Geschäftsführer von Contargo, auf der Messe Transport Logistic in München an. Wo genau dieses Terminal entstehen soll, wollte Albersmann nicht verraten.
"Absolutes Neuland"
Automatisierte Terminals gibt es bereits in verschiedenen Seehäfen. Die Kräne, die die Container über die Kaikanten heben, werden ferngesteuert bedient. Sie setzen die Boxen auf einem AGV (Automated Guides Vehicles) ab, die fahrerlos und vollautomatisiert zu ihrem Bestimmungsort fahren. „Solche Systeme gibt es bislang nicht im Hinterland. Das ist absolutes Neuland. Wir wollen diese vollautomatischen Terminals entwickeln“, sagte Heinrich Kerstgens, Geschäftsführer der Contargo. Dabei seien technische Besonderheiten zu berücksichtigen. Auch müssten entsprechende Genehmigungen eingeholt werden.
Contargo betreibt in Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande und in der Schweiz insgesamt 24 KV-Terminals, die meisten entlang der Rhein-Schiene. Dabei setzt das Unternehmen alle Verkehrsträger ein. Im Modal Split (Daten für 2018) ist das Binnenschiff mit 73 Prozent am stärksten vertreten vor der Bahn (21 Prozent) und dem Lkw (6 Prozent).
Contargo will verstärkt Bahn als Alternative zum Binnenschiff nutzen
Gelitten hat das Unternehmen letztes Jahr unter dem Niedrigwasser am Rhein. Als Folge hat das Unternehmen eigene Waggons gekauft, um bei einem neuerlichen Niedrigwasser flexibler zu sein und schneller auf die Bahn wechseln zu können. Eigene Lokomotiven oder Lokführer will Contargo jedoch nicht sich beschaffen, sondern versucht sich dabei auf Angebote aus dem Konzern (Contargo gehört zur Rhenus-Gruppe, die eigene Bahnunternehmen besitzt wie Crossrail und an Bahnen wie LTE beteiligt ist) sowie am Markt zu bedienen. (cd)