Rotterdam. Mehr als vier Monate nach der Blockade im Suezkanal ist das Containerschiff «Ever Given» im Hafen von Rotterdam eingelaufen. Am frühen Donnerstagmorgen legte das Schiff mit rund 14.000 Containern aus China an Bord an, wie die Hafenbehörde mitteilte.
„Das Schiff, dessen wiederholtes Scheitern uns zur besonderen Mahnung gereichen sollte, ist nun wieder in Europa”, mahnt SDN-Vorsitzender und Bürgermeister Gerd-Christian Wagner. „Bleibt aber in Rotterdam und kommt wohl entgegen dem ursprünglichen Fahrplan nicht mehr nach Hamburg.” Die für Hamburg geplanten Container würden dort wahrscheinlich auf ein anderes Schiff umgeladen.
Immerhin habe es die Ever Given als noch recht junges Riesenschiff mit zwei spektakulären Havarien innerhalb von nur zwei Jahren geschafft, ein anschauliches Beispiel für die vielfältigen Gefahren des heutigen Warenverkehrs mit Mega-Containerschiffen aufzuzeigen.
„Und von diesen Gefahren gibt es eine ganze Menge”, so Wagner weiter, „auch wenn das Bundesverkehrsministerium durch seinen Staatssekretär groß verkünden lässt, dass allein mit dem überwiegenden Gebrauch des küstenfernen Verkehrstrennungsgebietes durch Mega-Schiffe die Sicherheit der norddeutschen Küste und der ostfriesischen Inseln sichergestellt sei.“
In jedem Fall sei sich der SDN-Vorsitzende sicher, böten die Mega-Containerschiffe eine lange Reihe direkter und indirekter Bedrohungen für Ökonomie wie Ökologie der südlichen Nordsee und den Tidebereichen ihrer Zuflüsse. (ste)