Erlabrunn. Den Mitarbeitern des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Main, der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) sowie der Wasserbaufirma Domarin ist es am vergangenen Wochenende gelungen, einen hochwasserbedingten Schaden am Wehr Erlabrunn im Rahmen einer Notreparatur zu beheben. Der 75 Zentimeter große Spalt im mittleren Wehrverschluss war am letzten Mittwoch entstanden, wodurch der Wasserstand der Stauhaltung zwischen Würzburg und Erlabrunn vorübergehend nicht mehr aktiv gesteuert werden konnte, so dass die Binnenschifffahrt zunächst auf elf Kilometer Länge eingestellt werden musste.
Gleichzeitig sollte der entstandene Schaden nach Aussagen des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) eine Warnung für die Verantwortungsträger im Bundesverkehrsministerium sein: Seit Jahren sei bekannt, dass an der im Jahr 1935 in Betrieb genommenen Wehranlage, deren Nutzungsdauer von 80 Jahren bereits überschritten ist, vermehrt Schäden und Verschleißerscheinungen auftreten. Die Anlage in Erlabrunn sei darüber hinaus kein Einzelfall.
„Angesichts dieser Zustände ist es völlig unverständlich, dass ab dem Jahr 2023 strukturbedingt rund 300 Mio. Euro pro Jahr für Unterhaltung, Ersatz und Neubau an den Bundeswasserstraßen im Bundeshaushalt fehlen werden. Dies hätte zur Folge, dass wichtige Infrastrukturprojekte im Wasserstraßennetz nicht mehr oder nur noch sehr verzögert realisiert werden können“, erklärte Martin Staats vom BDB. (ste)