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Chinesen schielen auf Cargolux

28.11.2013 08:37 Uhr
Chinesen schielen auf Cargolux
Die HNCA verspürt Appetit auf ein Cargolux-Paket
© Foto: VR/Heiner Siegmund

Die chinesische Henan Civil Aviation Development and Investment Company (HNCA)will ein Drittel der Anteile des Frachtflugunternehmens kaufen. Die luxemburgischen Gewerkschaften befürchten Arbeitsplatzverluste.

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Luxemburg. Die chinesische Henan Civil Aviation Development and Investment Company (HNCA) will einen 35-prozentigen Minderheitsanteil an Cargolux erwerben. Es handelt sich um das Aktienpaket, das bis vor einem Jahr im Eigentum von Qatar Airways war, im Streit über die weitere Entwicklung von Cargolux dann aber für den Einstandspreis von 117 Millionen US-Dollar an den luxemburgischen Staat zurückverkauft wurde.

Einzelheiten des jetzt bevorstehenden Vertragsabschlusses sollen nach Informationen aus Regierungskreisen vom künftigen luxemburgischen Ministerpräsidenten Xavier Bettel in seiner für den heutigen Donnerstag vorgesehenen Parlamentsrede bekannt gegeben werden.

Unklar ist zur Stunde, ob der Investor sein finanzielles Engagement bei Cargolux an Bedingungen gestellt hat. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass der neue Minderheitseigentümer verlangen wird, dass Cargolux Regelverkehre mit ihren 747-Frachtern nach Zhengzhou aufnimmt, der neun Millionen Einwohner großen Hauptstadt Henans.

Marktanalyst Dirk Steiger vermutet, dass sich die Provinzregierung mit der Transaktion einen Teil der Transportkapazität von Cargolux sichern will. Dies geschehe mit der längerfristigen logistischen Zielsetzung, die dortige Metropolregion zu einer Drehscheibe für den interkontinentalen Luft- undSchienenverkehr speziell nach Westeuropa zu entwickeln. Aus diesem Anlass wurde bereits im vergangenen Sommer eine regelmäßige Güterbahnverbindung zwischen der Hauptstadt Henans und Deutschland eingerichtet.  

Dass in Zhengzhou aktuell bereits ausreichend viele Waren für den Export produziert werden, um die Frachtkammern der Cargolux-Jumbos zu füllen, bezweifeln Spediteure. So wies der Geschäftsführer von EMO Trans, Thomas Klinkhammer, auf Nachfrage darauf hin, dass Zhengzhou zunächst als Zwischenstopp dienen könnte, wo die Frachter von Cargolux auf ihren Umläufen nach Shanghai oder Peking mit 20 oder 30 Tonnen aufgefüllt werden könnten. Dieses Einsammeln von Sendungen durch multiple Stopps würde das Risiko von Nonstop-Verkehren zwischen Luxemburg und Zhengzhou stark vermindern.

Geschäftsführer Stephan Haltmayer von QCS Quick Cargo Service betonte, dass es in China wegen des hohen Kostendrucks in der Küstenregion derzeit eine zunehmende Binnenmigration der Industrie gebe, was den Binnenstandort Henan wirtschaftlich deutlich stärken dürfte. 

Unterdessen haben die luxemburgischen Gewerkschaften von der Regierung die Offenlegung der beabsichtigten vertraglichen Unterlagen gefordert. In einer Erklärung verweisen sie darauf, dass der Verkauf des Cargolux-Pakets an den chinesischen Bieter nur dann genehmigt werden sollte, wenn damit keine Arbeitsplatzverluste in Luxemburg verbunden seien und der dortige Logistikstandort nachhaltig gestärkt werde.  (hs)

 

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