Hannover. Die chemische Industrie im Norden pocht zur Bewältigung der Krise auf einen schnellen Ausbau der Verkehrswege zu den Seehäfen. "Die Hinterlandanbindung der Häfen in Norddeutschland auszubauen, ist für die gesamte deutsche Chemiewirtschaft von enormer Bedeutung", sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands ChemieNord, Jochen Wilkens, am Donnerstag in Hannover. Die geplante Y-Bahntrasse von Hannover Richtung Bremen und Hannover dürfe den Sparplänen der Bundesregierung nicht zum Opfer fallen. Bei der Neubestimmung der Dringlichkeit von Straßen- und Schienenprojekten müssten die Hafenanbindungen ganz oben auf die Liste gesetzt werden.
Ohne weitere Investitionen in den Ausbau der Verkehrswege zu den Häfen werde Deutschland im internationalen Wettbewerb schon in naher Zukunft abgehängt werden, meinte Wilkens. Alleine im Seeverkehr stamme jede zehnte beförderte Tonne aus der Chemie. Bei den Schienenprojekten sei auch der zügige Ausbau der Strecke nach Wilhelmshaven wichtig, wo derzeit der neue Tiefwasserhafen im Bau ist. Die für die schnellen ICE-Züge konzipierte Y-Trasse soll auf den bestehenden Strecken mehr Platz für die langsameren Güterzüge schaffen. (dpa)