Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist mit einem Plan zur Neubesetzung des Chefpostens bei der Autobahngesellschaft des Bundes gescheitert. Wissing wollte als neuen Chef den früheren niedersächsischen FDP-Fraktionsvorsitzenden und Umweltminister Stefan Birkner - Birkner sagte aber nun ab, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Montag, 19. Juni, berichtete. Als Grund wurde ein wochenlanges Gezerre in den Gremien und auch in der Öffentlichkeit genannt.
Das Verkehrsministerium erklärte, für die Nachbesetzung der vakant werdenden Posten der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes sei der Aufsichtsrat zuständig. "Um den nahtlosen Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung zu ermöglichen und die Vakanz schnellstmöglich zu besetzen, hat der Aufsichtsrat beschlossen, ergänzend zu den Vorschlägen des Gesellschafters eine Personalberatung für die Suche nach weiteren Kandidatinnen und Kandidaten zu beauftragen."
Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung der Autobahngesellschaft, Stephan Krenz, hatte im Frühjahr sein Ausscheiden angekündigt; auch die Finanz-Geschäftsführung ist neu zu besetzen. Nach Plänen von Wissing sollte Birkner Nachfolger von Krenz werden. Diese Ankündigung von Anfang April war aber kritisiert worden. So warf der Beamtenbund Wissing vor, den Posten ohne Stellenausschreibung und ohne Beteiligung des Aufsichtsrats besetzen zu wollen. Nach dem FAZ-Bericht spielte auch der Vorwurf eine Rolle, der Minister wolle einen verdienten Parteifreund versorgen und zudem eine wichtige Organisation stärker unter seine Kontrolle bringen.