-- Anzeige --

Central Terminal Steinwerder: ISL schlägt Spezialterminal für Feeder-Schiffe vor

24.11.2009 09:56 Uhr
Feeder in Hamburg
Der Hamburger Hafen soll eine Spezialeinrichtung zur Abfertigung von Feeder-Schiffen bekommen.
© Foto: Arndt

Bremer ISL macht eigenen Vorschlag / HPA will im Februar 2010 die besten Vorschläge prämieren

-- Anzeige --

Hamburg. Der Hamburger Hafen soll eine Spezialeinrichtung zur Abfertigung von Feeder-Schiffen bekommen. Damit soll unter anderem erreicht werden, dass das sogenannte „Terminal“Hopping, also das Aufsuchen der verschiedenen Containerterminals durch jeweils ein Zubringer-Frachter, entfällt oder zumindest verringert wird. Mit diesem Vorschlag beteiligt sich das Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) gemeinsam mit der Firma Integrated Terminal Ship System (ITSS) aus Buchholz (südlich von Hamburg, d. Red.) am Ideenwettbewerb der Hamburg Port Authority (HPA) zur Neugestaltung des Mittleren Freihafens. Es ist das erste Mal, dass Hamburg – und damit die HPA – ein solches „Markterkundungsverfahren“, so die offizielle Beschreibung, durchführt. Im Februar 2010 sollen die drei besten Konzepte zur Entwicklung des künftigen „Central Terminal Steinwerder“ (CTS) vorgestellt und prämiert werden. Das Konsortium aus ISL und ITSS wurde aus den Bewerbern ausgesucht, die sich für die zweite Stufe des Verfahrens qualifiziert haben. Das Zwecke der Ideensammlung im September 2009 gestartete „Markterkundungsverfahren“ ist aus Sicht von HPA-Geschäftsführer Jens Meier ein „großer Erfolg“. Aus dem In- und Ausland hätten mehr als 30 Firmen ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet. Davon haben sich 21 Einzelnunternehmen beziehungsweise Konsortien direkt um eine Teilnahme an diesem Verfahren beworben, mit dem der Hamburger Hafen absolutes Neuland beschreitet. Die Vielfalt der Bewerberkandidaten sei groß und reiche von Logistikern, über Terminalbetreiber bis hin zu Baunternehmen. Der HPA lägen bislang 12 unterschiedliche Nutzungskonzepte für das rund 125 Hektar große Areal im Herzen des Freihafens vor. Darunter befänden sich „einige sehr, sehr interessante Ansätze“, so Meier. Das ISL/ITSS-Konzept sieht vor, das auf gut der Hälfte der Gesamtfläche des künftigen CTS diese Einrichtung entsteht. Als Vorbild für das Konzept dient unter anderem der als sogenannter „Dockterminal“ gebaute CTA (Container Terminal Amsterdam). Containerumschlagbrücken sollen so gebaut werden, dass ein Feederschiff und ein Überseecontainerfrachter zeitgleich be- und entladen werden können. Dabei müssen die beiden Schiffe nebeneinander – also im „Päckchen“ - liegen. Auf dem Terminalgelände soll der Weitertransport der Boxen mit gummibereiften Portalkränen erfolgen. Durch die Konzentration der Umschlagabläufe sollen vor allem auch Kostenvorteile zugunsten der Transshipment-Ladung erzielt werden. Damit soll auch ein Beitrag dafür geleistet werden, dass der Hamburger Hafen Teile der Feeder-Ladung zurückgewinnt, die es in den vergangenen Monaten verloren hat, wobei bedeutende Mengen nach Rotterdam abwanderten. Mit dem Bau des CTS, der sich parallel zur Köhlbrand-Brücke im östlichen Teil des Elbe-Hafens erstrecken wird, soll im Laufe der kommenden Dekade begonnen werden. Die Fertigstellung soll voraussichtlich um das Jahr 2020 erfolgen. Welchen Erfolg das ISL/ITSS-Konzept in dem Verfahren hat, lässt sich derzeit nicht abschätzen, zumal die HPA dazu keine offiziellen Erklärungen abgibt. Tatsache aber ist, dass es erklärtes Ziel der Hafenverwaltung ist, zu einer Abkehr vom bisherigen TEU- Denken zu kommen, oder wie es HPA-Chef Meier sagt: „Wir wollen keine lineare Fortschreibung von Zahlen haben.“ Zur Erinnerung: Bis ins Frühjahr 2008 wurde für den Hamburger Hafen bis 2015 ein Containerumschlag von 18 Millionen TEU und ein Gesamtumschlag von mehr als 220 Millionen t für möglich gehalten. Von diesen Mengen geht man heute bei der HPA bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr aus. Vor allem deshalb nicht, weil der Elbe-Hafen als Folge der Krise erhebliche Mengen einbüßen wird. So wird bis Ende 2009 ein Containerumschlag von zwischen sieben bis acht Millionen TEU für denkbar gehalten. 2008 waren es noch knapp zehn Millionen TEU. Der Bau des CTS soll bis spätestens Ende der nächsten Dekade abgeschlossen sein. Angesichts der Tatsache, dass der finanzielle Spielraum des Stadtstaates Hamburg praktisch ausgereizt ist, dürfte die Finanzierung des CTS-Projektes – zumindest der Bereich Infrastruktur – eine sehr große Herausforderung für die Stadt darstellen. Die HPA jedenfalls kann sich sehr gut vorstellen, dass sich an dem Vorhaben auch Reedereien beteiligen, die dann über einen „dedicated terminal“ in Hamburg verfügen würden. (eha)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.