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Briten wollen Milliarden in Infrastruktur stecken

28.11.2011 16:48 Uhr
Briten wollen Milliarden in Infrastruktur stecken
Der britische Premierminister David Cameron will die Wirtschaft ankurbeln
© Foto: dapd/Michael Gottschalk

Abhängigkeit von Finanzsektor mindern: Das krisengeschüttelte Großbritannien plant offenbar eine Umkehr seiner Wirtschaftspolitik

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London. Das krisengeschüttelte Nicht-Euro-Land Großbritannien plant nach Medienberichten eine Umkehr seiner Wirtschaftspolitik und will massiv in den Ausbau der Infrastruktur investieren. Das Geld soll nach Vorstellungen der Regierung von Premierminister David Cameron und Schatzkanzler George Osborne zum Teil von Pensionsfonds kommen, die das Kapital von künftigen Rentnern anlegen und vermehren. Zusätzlich sollen Investitionen des chinesischen Staatsfonds CIC zugelassen werden, berichteten der Fernsehsender „BBC" und die „Financial Times". Osborne will am Dienstag einen Teilhaushalt vorstellen. Darin werden Details zu den Neuerungen erwartet.

Die britische Volkswirtschaft ist derzeit in hohem Maße von der Finanzbranche in der Londoner City abhängig. Premierminister Cameron hatte seit seinem Amtsantritt im Mai 2010 wiederholt betont, die britische Wirtschaft müsse wieder mehr von Industrie und gewerblichen Betrieben geprägt werden. Unter anderem will er im Osten Londons eine High-Tech-Konkurrenz zum Silicon Valley in den USA schaffen. Im Oktober kündigte er zudem eine Infrastruktur-Offensive an.

Das Investitionsprogramm im Umfang von rund 30 Milliarden Pfund (35 Milliarden Euro) für die nächsten zehn Jahre soll zu zwei Dritteln aus Mitteln von Pensionsfonds bestritten werden. Fünf Milliarden Pfund sollen bereits in den nächsten drei Jahren locker gemacht werden, sagte Finanzstaatssekretär Danny Alexander der BBC.

Das Programm soll auch Maßnahmen beinhalten, die kleineren Unternehmen die Aufnahme von Krediten erleichtern. Daneben sollen unter anderem Eisenbahn- und Straßenbauprojekte, aber auch Bildungsprojekte angestoßen werden.

Großbritannien leidet unter dem Sparzwang einer Schuldenkrise, die bereits zehntausende Arbeitsplätze gekostet hat. Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit mehr als 20 Prozent besonders hoch. Im vergangenen Jahr betrug das Haushaltsdefizit rund elf Prozent. Der neueste OECD-Bericht prognostizierte für den Start des nächsten Jahres eine schrumpfende Wirtschaft, ähnlich wie in der Eurozone. Der Weg aus der Schuldenfalle wird deshalb umso schwerer. (dpa) 

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