Verspätete oder verloren gegangene Briefe und Pakete haben im vergangenen Jahr erneut Zehntausende Bürger so verärgert, dass sie sich bei einer Bundesbehörde beschwert haben. Die Zahl der Eingaben habe bei 41.589 gelegen, teilte die Bundesnetzagentur am Mittwoch, 7. Februar, in Bonn mit. Im Jahr 2022 waren es 43.125 Beschwerden gewesen. Im Vergleich zum Jahr 2021, als es rund 15.000 gewesen waren, ist das Beschwerdeniveau aber noch immer sehr hoch.
Die Möglichkeit zur Kritik bezieht sich auf die ganze Post- und Paketbranche, allerdings richten sich 90 Prozent der Beschwerden gegen den Marktführer Deutsche Post. Bereits Mitte Dezember hatte die Aufsichtsbehörde die vorläufige Zahl für 2023 bekannt gegeben, nun gab sie die finale Jahreszahl bekannt.
Jedes Jahr werden in Deutschland mehrere Milliarden Briefe und Pakete verschickt, in Relation hierzu ist der Beschwerdeanteil sehr gering. Allerdings dürften einige Bürger ebenfalls negative Erfahrungen mit der Brief- und Paketzustellung gehabt haben, sich aber nicht bei der Bonner Behörde beschwert haben.
Zur Begründung der Defizite hatte die Post in der Vergangenheit unter anderem auf einen zwischenzeitlich hohen Krankenstand verwiesen. Gewerkschafter monieren, dass der Konzern an manchen Standorten personell auf Kante genäht sei, um Kosten zu drücken.