Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) hat auf die Bedeutung der Brennerstrecke als Zentralachse für den Güterverkehr in Europa hingewiesen. VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärte auf einem Kongress zum Güterverkehr über den Brenner: „Mobilität ist für unseren Wirtschaftsstandort ein Garant für Wertschöpfung. Daher ist der Brennertransit für uns von herausragender Bedeutung.“ Mit 2,48 Millionen Lkw verzeichnete der Brennertransit 2022 einen neuen Höchstwert, was Logistik- und Transportunternehmen vor große Herausforderungen stellt. „Doch leider stecken wir bei diesem Thema buchstäblich in einer verfahrenen Situation“, so Brossardt.
„Die größten Hindernisse sind die europarechtswidrigen Eingriffe in den freien Warenverkehr wie durch die Blockabfertigung an der Landesgrenze Bayern/Tirol. Wir sprechen uns auch klar gegen eine Mauterhöhung aus. Das wäre eine weitere Belastung für unsere Unternehmen, zu der es keinesfalls kommen darf. Auch das Nachtfahrverbot für Lkw mit der besten Schadstoffklasse Euro 6 muss aufgehoben werden. Statt Verboten braucht es klima- und umweltgerechte Lösungen mit technologieoffenen Innovationen“, sagte Brossardt.
Brenner-Basistunnel als Herzstück des Alpentransits
Ein klimagerechter Güterverkehr über den Brenner, der die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Umwelt gleichermaßen achtet, sei für Logistik, Produktion und Export zentral, so der Verband. „Der Brenner-Basistunnel wird das Herzstück des transalpinen Güterverkehrs bilden. Als bayerische Wirtschaft fordern wir seit langem eine klare zeitliche Perspektive für Planung und Bau der bayerischen Zulaufstrecke. Hier muss das Tempo dringend erhöht werden“, forderte Brossardt und fügte hinzu: „Insgesamt muss die Ist-Situation auf der Brenner-Route so schnell wie möglich verbessert werden, auf der Straße und auf der Schiene.“
Im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium für Bauen und Verkehr geförderten Projekts „Klimafreundlicher Brennertransit“, habe man sich das Ziel gesetzt, „Möglichkeiten für Transporte auf der Schiene aufzuzeigen“, so Brossardt. „Gebot der Stunde muss sein, die vorhandenen Schienenkapazitäten effizienter zu nutzen. Befragungen der beteiligten Unternehmen zeigen, wie groß der Informationsbedarf zum Schienengüterverkehr ist. Daher wurden konkrete Anforderungen an eine zentrale und digitale Informationsplattform formuliert. Hier setzen wir auf die Umsetzung durch den Staat“, sagte Brossardt abschließend. (tb)
Das VBW-Positionspapier „Moderne Verkehrsinfrastruktur“ finden Sie hier.