Die Landesregierung von Tirol hat die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zu Slot-Systemen begrüßt, die am Donnerstag, 22. Dezember, in Bozen präsentiert wurde. „Der Vorschlag aus Südtirol, eine digitalisierte Verkehrssteuerung für den gesamten Brenner-Korridor umzusetzen, ist sehr zu begrüßen. Wir werden uns konstruktiv einbringen und die vorliegende Studie mit unseren Expertinnen und Experten genau prüfen. Der Vorschlag eines weiterentwickelten Dosiersystems ist ein konkreter Vorstoß gegenüber unseren europäischen Partnern, der Europäischen Kommission, aber vor allem auch gegenüber den Nationalstaaten“, sagte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle.
Tirol werde sich weiterhin dafür einsetzen, den „Lkw-Transit einzuschränken sowie das Angebot auf der Schiene zu verbessern und dabei intensiv mit den Nachbarregionen, innerhalb der Euregio und auch mit dem Bund zusammenarbeiten“, erklärte die Tiroler Landesregierung. Ziel sei es, den Schwerverkehr im Alpenraum „künftig fair auf die verschiedenen Alpenübergänge zu verteilen und auf die Schiene zu verlagern“. Neben einem intelligenten Verkehrsleitsystem auf der Straße sei auch der Ausbau des Schienengüterverkehrs wesentlich, um die Straße zu entlasten, so die Tiroler.
Tiroler Fahrverbote bleiben bestehen
Die Machbarkeitsstudie kommt zu dem Schluss, dass ein Buchungssystem für Lkw entlang des Brennerkorridors technisch und rechtlich umsetzbar sei. Eine „buchbare Autobahn für den Schwerverkehr“ – das ist das Grundprinzip eines „Slot Systems“ entlang des Brennerkorridors.
„Tirol hat mit der Blockabfertigung den Grundstein für ein intelligentes Verkehrsleitsystem gelegt. Anfänglich ist das Dosiersystem von allen Seiten stark angefeindet und kritisiert worden. Jetzt sind wir aber soweit, um mit unseren Nachbarn über dessen Weiterentwicklung zu sprechen“, sagte Landeshauptmann Mattle. Der Tiroler Verkehrslandesrat René Zumtobel fügte hinzu: „Ich freue mich, dass die technische und rechtliche Machbarkeit nun tatsächlich bestätigt wurde. Mit einem solchen Slot-System ist es möglich, mehr Planbarkeit auf der Straße zu schaffen – ähnlich wie es auf der Schiene bereits der Fall ist.“
Gleichzeitig betonen Tirols Landeshauptmann und der Verkehrslandesrat: „Klar ist, dass die Tiroler Transitmaßnahmen bestehen bleiben und die Fahrverbote nicht aufgeweicht werden. In Anbetracht der Transitbelastung für Mensch, Natur und Infrastruktur braucht es grenzüberschreitend wirksame Verlagerungs- und Entlastungsmaßnahmen sowie eine Neuausrichtung der europäischen Verkehrspolitik. Ein Slot-System am gesamten Brennerkorridor könnte dies liefern.“ (tb)