München. Vor der Vorlage einer endgültigen Streckenführung für eine mögliche neue Bahntrasse im Inntal Richtung Brenner verlangen die Regierungsfraktionen aus CSU und Freien Wählern im bayerischen Landtag für Niederaufdorf mehr Anwohnerschutz. In einem Dringlichkeitsantrag fordern beide Fraktionen, dass der Bund eine Machbarkeitsstudie für eine unterirdische Verknüpfungsstelle bei dem Ort im südlichen Inntal erstellen lässt.
In einem Raumordnungsverfahren hatte die Regierung von Oberbayern die von der Deutschen Bahn vorgelegten Trassenvorschläge geprüft. Dabei wurde eine Trasse als nicht raumverträglich beurteilt. Für die übrigen vier wurden umfangreiche zusätzliche Anforderungen formuliert, die die Bahn in ihre weitere Planung einbeziehen muss. Im nächsten Schritt will die Bahn nach den Osterferien einen konkreten Trassenvorschlag für den Brenner-Nordzulauf vorlegen. Danach muss der Bund über die Umsetzung entscheiden.
Kapazitäten für den Brenner Basistunnel erweitern
Die neuen Gleise sollen die Kapazitäten zum künftigen Brenner-Basistunnel erweitern, an dem in Italien und Österreich gebaut wird. Damit sollen ab etwa 2030 mehr Güter auf die Schiene kommen. Der Neubau ist aber umstritten. Die Gegner fürchten mehr Lärm und eine jahrelange Baustelle im Inntal.
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hatte Ende Januar bei der Vorstellung der Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens betont, die Erfordernis für den Neubau sei noch nicht erwiesen, dies aber fordere der bayerische Koalitionsvertrag. (dpa)