Bremen. Die Bremischen Häfen haben beim Fahrzeugumschlag wieder die Nase vor dem großen Mitbewerber Zeebrügge. Das geht aus dem Vergleich der Umschlagzahlen für das 1. Halbjahr in diesem Segment hervor. Bremens Hafensenator Martin Günthner (SPD), präsentierte am Dienstag das Zahlenwerk in der Hansestadt an der Weser.
Danach wurden zwischen Januar und Ende Juni exakt 967.772 Fahrzeuge über die Bremischen Häfen verladen. Zentrum des Autoumschlags sowie der Fahrzeugveredelung ist dabei Bremerhaven, das seit Ende April offiziell über eine neue Schleuse verfügt, die vor allem auf die aktuellen und zu erwartenden Abmessungen der Fahrzeug-Spezialfrachter ausgelegt ist.
Die in den sechs Monaten behandelte Menge entsprach einem Plus von rund 35 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2010. Zum Vergleich: Zeebrügge, das Bremerhaven in den vergangenen Jahren vom 1. Rang als weltweit führender Fahrzeughafen verdrängte, kam im selben Zeitraum auf rund 897.000 Fahrzeugeinheiten, was einem Minus von gut 15 Prozent entsprach. „Die Bremischen Häfen konnten vor allem von der Exportstärke der deutschen Automobilindustrie profitieren“, sagte Günthner. Der hatte dabei nicht vergessen, dass Bremerhaven als Folge der Weltwirtschaftskrise gerade im Autosegment massiv getroffen wurde. Damals brachen die deutschen Fahrzeugausfuhren geradezu ein.
Auch bei den anderen Güterarten ist das Zwei-Häfen-Bundesland „wieder zurück auf der Erfolgsspur“, so Günthner. Der Gesamtumschlag liegt mit gut 40,05 Millionen Tonnen um 16,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bemerkenswert ist dabei, dass die Ladungsströme im Ex- und Import fast ausgeglichen sind. Den rund 20,43 Millionen Tonnen beim Empfang standen rund 19,62 Millionen Tonnen beim Versand gegenüber. Weiterhin konzentriert sich das Kerngeschäft der Bremischen Häfen auf den Standort Bremerhaven. Hier fielen im aktuellen Berichtszeitraum rund 33,7 Millionen Tonnen (plus 21,3 Prozent) an, während in den Stadt-Bremischen Häfen gut 6,4 Millionen Tonnen (minus 3,9 Prozent) über die Kajen gingen.
Eine Erfolgsgeschichte schreiben die Bremischen Häfen aus Günthners‘ Sicht auch beim Containerumschlag, der ebenfalls zu 99 Prozent auf Bremerhaven fokussiert ist. Hier gingen im 1. Halbjahr knapp drei Millionen Standardcontainer (TEU) über die Terminals, „ein beachtliches Plus von 25 Prozent“, frohlockt Günthner. Der Zuwachs falle „deutlich stärker“ als jener der Mitbewerber aus.
Der Hamburger Hafen wird seine Halbjahreszahlen am 15. August in der Hansestadt präsentieren. (eha)