Leipzig. Der Auto- und Logistikstandort Leipzig bekommt Zuwachs. Im Leipziger Norden entsteht ein neues Logistik-Zentrum. Etwa 600 Jobs bringt die Neuansiedlung der Deutsche Bahn-Tochter Schenker für die Region. Der Neubau entsteht auf 63.000 Quadratmetern auf dem Gelände des ehemaligen Quelle-Versandzentrums. Schenker arbeitet für das BMW-Werk Leipzig.
Der international tätige Logistiker sorgt von hier aus dafür, dass Fertigteile aus Leipzig zu BMW-Werken in China und Südafrika geschickt werden. Insbesondere der in Leipzig gefertigte Geländewagen X1 ist im Reich der Mitte gefragt. Am Mittwochvormittag soll Richtfest gefeiert werden. Endgültig fertig soll das Zentrum etwa im November dieses Jahres sein.
BMW hatte am Dienstag in München seine Absatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Der Premiumhersteller geht davon aus, dass er 2011 mehr als 1,6 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce verkauft. Das wäre ein Plus von gut 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Gebaut wird das Leipziger Logistikzentrum von dem weltweit tätigen Immobilieninvestor Goodman für rund 33 Millionen Euro. DB Schenker hat auch Geschäftsstellen in Dresden und Chemnitz. Wenn der neue Standort in Betrieb gegangen ist, arbeiten insgesamt 1200 Mitarbeiter in Sachsen für Schenker. Neben der Autoindustrie ist die Logistik für die Region Leipzig ein wichtiges wirtschaftliches Standbein geworden. DHL, die Express-Tochter der Post, hat sich mit ihrem europäischen Luftfrachtdrehkreuz am Airport Leipzig/Halle angesiedelt. Der Internetversandhändler Amazon verschickt seine Waren von Leipzig aus.
Auch für das ehemalige Versandzentrum des insolventen Quelle-Konzerns gibt es Hoffnung. Nachdem Schenker sich auf einem Teil des Geländes niedergelassen hatte, kaufte die Logistikpark Leipzig GmbH einen großen Teil des Zentrums. Noch wird an einem Konzept gearbeitet. Das Quelle Logistik-Zentrum hatte Anfang 2010 im Zuge der Konzerninsolvenz dicht gemacht. Es war 1995 eröffnet worden und galt als größte Investition in der Firmengeschichte. (dpa)