Der Bremer Seehäfen und Logistikdienstleister BLG Logistics hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Er konnte eigenen Angaben zufolge die Umsätze in allen drei Geschäftsbereichen steigern.
So erreichte die Gruppe im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von insgesamt über 1,1 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) liegt bei 55,7 Millionen Euro. Das sind 3,5 Millionen mehr als 2021.
Im Bereich Automobile konnte die Gruppe zwar mit 4,7 Millionen transportierten, umgeschlagenen und technisch bearbeiteten Fahrzeugen ein Volumen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr entwickeln. Und die Umsatzerlöse stiegen mit 579,7 Millionen Euro um 11,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies führt der Dienstleister zum großen Teil auf höhere Erlöse im Transportbereich sowie auf Lagergelder zurück.
Sorgenkind Automobilumschlag
Aber das EBT bleibt mit minus 11,6 Millionen Euro deutlich unter den Erwartungen des Unternehmens zurück. Dafür macht es verschiedene Gründe aus, wie Lieferkettenprobleme, die Energiekrise, Inflation und hohe Preissteigerungen, die etwa das Konsumverhalten der Verbraucher gedämpft hätten.
Man müsse davon ausgehen, dass der Absatz von Neufahrzeugen in Deutschland durch Inflation und Unsicherheiten in der Energieversorgung rückläufig sein werde. „Die Situation im Geschäftsbereich Automobile bleibt angespannt“, so Matthias Magnor, Chief Operating Officer (COO) für die beiden Geschäftsbereiche Automobile und Contract.
Das Sorgenkind des Bereichs ist laut dem Unternehmen der BLG Autoterminal Bremerhaven: Hier wurden 2022 rund 1,7 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet. 2019, also vor Corona, lag das Niveau bei 2,1 Millionen.
Contract erfüllte Erwartungen
Besser sieht es im Geschäftsbereich Contract aus. Dieser habe die Geschäftserwartungen erfüllen können, so der Dienstleister. Die Umsatzerlöse erreichten 548,1 Millionen Euro, ein plus von einem Prozent verglichen mit 2021.
Das EBT ist gegenüber dem Vorjahr auf 11,2 Millionen Euro gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 29,1 Prozent.
Container: Wesentlicher Beitrag durch Eurogate
Entscheidend für das positive Ergebnis der Gruppe sei das hohe Beteiligungsergebnis aus dem Geschäftsbereich Container gewesen. Die Tochter Eurogate, eine Equity-Beteiligung der Gruppe, konnte bei einem Rückgang an Umschlagsmengen einen Anstieg des Umsatzes von rund 13 Prozent verzeichnen.
Hohe Lagergelder haben für ein deutlich über Plan liegendes Ergebnis gesorgt. Das Unternehmen betont allerdings, das dies Sondereffekte sind und diese somit nur temporäre Auswirkungen haben.
Das Ergebnis des Geschäftsbereichs liegt mit 80 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von 69,8 Millionen Euro. Der Ergebnisanteil von Eurogate beträgt 76,7 Millionen Euro.