Wien: Die Chefs der Bahngesellschaften von Österreich, der Slowakei, der Ukraine und Russland haben in Wien mit dem Beschluss einer Machbarkeitsstudie den nächsten Schritt beim Breitspur-Bahnprojekt von der Slowakei bis nach Wien gesetzt. Eine Machbarkeitsstudie mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen soll erstellt werden, auf deren Basis dann eine Entscheidung für den Bau einer 500 Kilometer langen Breitspurbahn-Magistrale von der Ostslowakei bis in den Raum Wien gefällt werden soll.
Laut ÖBB-Chef Christian Kern könnte Wien zu einem „Hamburg im Festland“ werden, sobald die Russische Bahn mit einer Breitspurstrecke in Wien andockt. Unter „Hamburg im Festland“ sei ein zentraler Logistikhub für die Verteilung von Fracht in ganz Europa zu verstehen, so Kern. Güter aus Fernost müssten nicht notwendigerweise auf See 30 Tage lang bis nach Hamburg unterwegs sein, sondern könnten auf der Breitspurbahn vom Osten Russlands in 15 Tagen in Wien sein. Das würde die Laufzeit drastisch verkürzen und wäre eine logistisch interessante Alternative zum Seeweg, gibt sich Vladimir Yakunin, Chef der Russischen Staatsbahnen RZD, zuversichtlich. Im Großraum Wien müsste auf einem geschätzt 200 Hektar großen Areal eine Art Superhub entstehen, dessen Kosten Kern mit rund 800 Millionen Euro beziffert. (mf)