Montreal/Berlin. Beim Zughersteller Bombardier Transportation fällt in Deutschland jeder siebte Arbeitsplatz weg. 1430 der 10.500 Jobs werden in diesem und im nächsten Jahr insgesamt gestrichen, wie das Unternehmen jetzt in Berlin ankündigte. Werksschließungen in Deutschland seien aber nicht geplant.
„Wir formen Bombardier Transportation für die Zukunft”, sagte Präsident Laurent Troger. Zwar sei die Finanzlage solide und der Auftragsbestand gut. Es gehe aber darum, Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen und profitabler zu werden.
Weltweit stehen 3200 von 39.700 Arbeitsplätzen auf der Streichliste von Bombardier Transportation. Der Stellenabbau in Deutschland ist Teil eines weltweiten Abbaus von 7000 Stellen bei dem kanadischen Konzern, der in seinem zweiten Geschäftsfeld Flugzeuge baut, dort aber Probleme hat.
Die Hälfte der Betroffenen in Deutschland seien Leiharbeiter, deren Verträge nicht verlängert werden, sagte Troger. Die größten Standorte sind Hennigsdorf bei Berlin sowie Görlitz und Bautzen. Weitere gibt es in Braunschweig, Kassel, Mannheim und Siegen. Wie viele Beschäftigte dort jeweils gehen sollen, sagte Troget nicht.
Im vergangenen Jahr verbuchte der Konzern mit Sitz in Montreal einen Umsatzrückgang um fast zehn Prozent auf 18,2 Milliarden US-Dollar (16,3 Mrd Euro). Unter dem Strich stand wegen immenser Abschreibungen ein Verlust von mehr als 5,3 Milliarden Dollar. Für 2016 erwartet Bombardier-Chef Alain Bellemare einen weiteren Umsatzrückgang auf
16,5 bis 17,5 Milliarden Dollar - vor allem wegen Problemen in der Geschäftsflugzeug-Sparte. (dpa/sno)