Vor dem Hintergrund des Insolvenzverfahrens beim Biogashändler BMP Greengas hat der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) die Landesregierung in Baden-Württemberg kritisiert. „Hier war eindeutig die baden-württembergische Landesregierung gefordert, Einfluss auf den Mutterkonzern EnBW zu nehmen, um diesen Schaden und den massiven Vertrauensverlust abzuwenden“, sagte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU, am Mittwoch, 2. August.
Am Dienstag war für BMP Greengas am Amtsgericht Karlsruhe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet worden. Bis zum Oktober soll das Schutzschirmverfahren beendet werden. „Danach wird die BMP Greengas GmbH nachhaltig saniert sein und somit wieder regulär am Markt agieren können“, hieß es auf der Unternehmensseite.
Es werde sich nun zeigen, welche Lieferverträge von BMP Greengas in welchem Umfang erfüllt werden und welche Lasten auf die Kunden zukommen werden, sagte Liebing. Lieferausfälle und eine Störung des gesamten Marktes seien allerdings sicher. Insgesamt rechneten die BMP-Greengas-Kunden im Stadtwerkebereich infolge der angekündigten Mengenkürzungen und Preiserhöhungen mit einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe.
Gründe für das Schutzschirmverfahren waren BMP Greengas zufolge Marktverschiebungen und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die es dem Unternehmen unmöglich machten, vereinbarte Mengen an Biomethan zu liefern.
BMP Greengas ist unter anderem auch im Rahmen des Joint Ventures Reefuelery an der Realisierung einer Verflüssigungsanlage für Bio- und synthetische Kraftstoffe für den Schwerlastverkehr beteiligt. Mehr dazu lesen Sie hier.