Nach dem Corona-bedingten Einbruch im Vorjahr hat der Seehafen- und Logistikdienstleister BLG Logistics das Geschäftsjahr 2021 mit deutlich positiveren Zahlen abgeschlossen. Während der Umsatz mit knapp 1,1 Milliarden Euro stabil blieb, wies der Konzern einen Gewinn vor Steuern (EBT) von 52,2 Millionen Euro aus. Im Coronajahr 2020 hatte die Unternehmensgruppe einen Verlust von rund 116 Millionen Euro vor Steuern verbucht.
Automobile-Bereich in den roten Zahlen
Wirtschaftlich schwierig blieb allerdings der Bereich Automobile: Dieser Geschäftsbereich blieb durch die schwierige Situation in der Branche mit einem negativen Vorsteuerergebnis von 1,1 Millionen Euro deutlich unter Plan, wie BLG einräumt. Nicht nur die Produktionsrückgänge der Automobilhersteller aufgrund fehlender Teile hätten das Ergebnis geprägt, sondern auch hohe Kosten in Folge der Umsetzung von Corona-Regelungen.
Das Containergeschäft - durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an Eurogate repräsentiert - entwickelte sich dagegen deutlich besser. Das Beteiligungsergebnis stieg laut BLG von minus 60,7 Millionen auf 61,8 Millionen Euro. Insgesamt konnten 13,1 Prozent mehr Container umgeschlagen werden.
Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsbereich Contract betrug im Geschäftsjahr 2021 8,7 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem negativen Ergebnis des Vorjahres (minus 14 Millionen Euro). Während sich an Standorten der Industrielogistik, in denen BLG für die Automobilindustrie arbeitet, die mangelhafte Teileverfügbarkeit niedergeschlagen habe, habe sich bei der Handelslogistik ein sehr positives Bild ergeben, heißt es seitens des Unternehmens. Konsumgüter und Dienstleistungen im Bereich E-Commerce waren stark gefragt.
Für das Geschäftsjahr 2022 prognostiziert der BLG-Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke hohe Unsicherheit, unter anderem wegen der Situation in Osteuropa. „Der Krieg hat die Lieferketten und die Produktionen unserer Kunden erneut erheblich gestört. Bereits jetzt spüren wir fehlende Vorleistungsgüter und weitere Turbulenzen in den weltweiten Lieferketten. Auch die Energiepreise, die bereits auf hohem Niveau lagen, ziehen kräftig an”, so Dreeke. Trotzdem zeigt er sich optimistisch, dass das Unternehmen auch diese schwierigen Rahmenbedingungen bewältigen werde.